12/05/2011

Der Blick ins Leere

Der Wachposten am Fuße der Hängetreppe lies die vier mit einer tiefen Verbeugung passieren und sie machten sich auf den langen Weg nach oben. Auf der sanft steigenden, breiten Treppe war kaum Verkehr. Ein paar, von zerzausten Larimak gezogene Wägen transportierten Material über die Rampen links und rechts neben den Stufen in die Stadt und allmöglichen Unrat wieder heraus. Daneben waren hohe Geländer aus weißem Elfenstahl die den Weg hinab - in die Untiefe der Aquilschlucht - versperrten.
Gebannt starrte Albert in die schwärze der kreisrunden Schlucht die sich über mehrere Meilen unter der ganzen Stadt erstreckte.
“Faszinierend, nicht wahr?”, fragte ihn Tendrian, “Niemand weiss wie tief es da hinab geht. Niemand bis auf Sträflinge, die dort im ‘Endlosen Fall’ den Tod bekamen.”
“Endloser Fall?”
“Nun. Die Leute sagen, dass die Schreie, von den Verurteilten noch Wochenlang aus der Schlucht hallen.”

“Oh, verstehe...”, Albert starrte weiter in die Tiefe. “Ich frage mich, wieso Heph Sham’wast schwebt”
“Das ist einfach”, erklärte ihm Deryll, ”Die Schlucht strahlt große Mengen Schattenmagie aus. Der vom alten Vater gesegnete Elfenstahl und der heilige Marmor versuchen dieser dunklen Macht zu entkommen.”
“Nach oben?”

“Wohin es möglich ist. Aber wie du siehst, hindern die Ketten die Stadt daran.”
“Unglaublich...”
“Können wir jetzt weiter?” Lajus der schon vor gegangen war drängelte. “Ich fühle mich auf dieser Treppe etwas unwohl.”