8/29/2011

Katerstimmung

Deryll wurde aus seiner Mediatation gerissen als Alberts sein Gejammer unterbrach um Tendrians ‘Lied der Abenteurer’ wieder anzustimmen.
“Boah... Klappe,” blubberte Lajus während er versuchte sich das Gesicht sauber zu waschen, “mir tut mein Kopf schon genug weh.” Albert grummelte laut, legte sich schwerfällig auf das Gras weiche und schlief wieder ein.

Die Sonne hatte gerade ihren Sieg gegen die Nacht gefeiert und trat langsam den Rückzug an. Die Vier - bis auf Tendrian - wurden geweckt als plötzlich etwas die helle Scheibe verdeckte.
Albert öffnete die Augen und konnte nicht recht erkennen was dort vor ihnen Stand, doch es war auf jeden Fall groß.
“Wer’se da schlafen in’se meine Wiese?” klang eine donnernde, jedoch kindische wirkende Stimme von oben herab. Albert rieb sich die Augen, doch hörte er wie vom Fluss Lajus panisch aufsprang rief:” Ein Troll! Tendrian! Wach auf!”
“Ihr’da schreien ganze Nacht habens? Singen von Troll, dachte kommen und tanzen mit’ze euch” Während er das sagte sprang der Troll von einem Bein aufs andere und brachte die Erde zu beben. Die aufkommende Angst schien Alberts Augen überzeugt zu haben doch endlich klar zu sehen. Ehrfürchtig schaute er nach oben. Vor ihnen stand ein Monster von gut vier Mann Höhe und Breit wie eine Hütte. Gekleidet, wenn man es so nennen konnte, war es in zusammengenähten Fetzen aus verschiedenen Stoffen und Fellresten die jedoch gerade das nötigste verdeckten und noch genügend von der faltigen Haut zeigten deren Farbton irgendwo zwischen blau-grün und braun-grün einzuordnen war, wobei das Grün und das Braun auch Moos und Dreck sein konnten. Aber Albert hatte andere Interessen als sich über die Hautfarbe des Monstrums vor ihm zu wundern.
“Reden’da da nix viel? Maggu dazulegen? Schlafen’la viiel, Reise weit!”

Herr Grünschuppe

“Ohhh... Mein Schädel” sagte Albert zum unzähligsten Mal. Die Vier lagen auf dem Rücken im zertrampelten Gras, während im Osten langsam die Sonne aufging.
In der langen Nacht hatte Lajus irgendwann die Tröte wieder umgedreht, doch das geschah zu einem Zeitpunkt zu dem der Nagelbeerschnaps leer war und die Feiernden so voll, dass es ihnen vollkommen egal war. Ausserdem hat der besoffene Lajus so schlecht gespielt dass Albert den Unterschied nichtmal bemerkte. Tendrian hielt die Feier im Gang und hatte selbst vor “Herr Grünschuppe” nicht halt gemacht und lud ihn ein, doch endlich mit zu feiern. Deryll fand das seltsamerweise so lustig, dass er einverstanden war und die Stimmung der drei Menschen mit kleinen Hirngespinsten und Psychokniffen beeinflusste. Nach der Feier hatte sich Lajus nahe am Wasser positioniert. Der Grund war sofort ersichtlich, die Ausführung lief jedoch nicht wie geplant und so war ein kleiner Bereich zwischen dem schlafenden Lajus und dem Bach mit Erbrochenem gepflastert.
Tendrian schlief wie ein Stein, er hatte bis spät in die Nacht noch von seinem Haustier erzählt, eine kleine Echse die er “Herr Grünschuppe” getauft hatte. Sein Vater, der ebenfalls Schmied war, hat ihm immer Angst gemacht, dass er aus Grünschuppes Haut eine Rüstung für die Katze baut, wenn Tendrian böse war.
Wie jeder weiss sind Drohungen und Argumente zwei paar Schuhe welche sich Kinder nie anziehen werden. Dafür war Tendrian später der einzige Junge im Tal dessen Katze eine Rüstung hatte.

8/24/2011

Abenteuerfeier


Lajus begann ein zweites mal mit der Melodie, diesesmal mit angenehmeren Klängen und einem packendem Rhytmus. Tendrian verdrehte wegen ihm nochmal kurz die Augen, packte Albert dann mit kräftigem Griff seiner Schmiedehände an den Schultern und sang ihm laut ins Gesicht:


Duuuuu flüchtest aus ‘ner dunklen Höhle, blutend doch bestimmt,
denn hinter dir mit viel Gestöhne ein Troll die Keule schwing!

Weeeeenn der Schweiß tropft von der Nasenspitz und die Haare weh'n im Wind.
Dir Blut läuft aus jeder Ritz, doch dein Pferd trägt dich geschwind.

Schneeell wird mit Wundverband und glühend’ Kling, die Blutung heiss versengt.
Als Abends die Sonn' dann unterging, mit Rum wir uns getränkt.


Nuuuuur einen Tagesritt liegt nicht fern von hier, ein Dorf am Fluss.
ein Sprung ins kühle Nass so gern, das Leben ein Genuss.

Eiiiiin guter Schluck, der Schmerz vorbei, schreiten wir zur Tat,
die Weiber kommn auch herbei, mit Schenkeln weich und zart.

Daaaas Leben -ja- so muss es seiiiiiin!
Abenteuer jeden Tag, Tag auuus und Tag eiiiin.

Das Ende des Entenmords

Leise erinnerte Deryll Albert an seine Worte:” Ich habe dir doch gesagt, dass wir ihre Hilfe noch gebrauchen werden” und wandte sich von der Gruppe ab um ein Stück bachabwärts zu meditieren.
Albert lächelte, nahm den nächsten Schluck Schnaps - der Geschmack hatte sich kaum verändert - und genauso wie beim ersten Mal schüttelte es ihn als der Alkohol in seinem Hals brannte. Tendrian war schwerfällig aufgestanden, gab Albert ein Zeichen auch aufzustehen und sagte mit vielsagender Stimme zu ihm:” Wenn du glaubst Zuhause Glück zu finden, verwechselst du den Himmel mit den Sternen die sich nachts im Wasser spiegeln.”
“Ich denke ich hab’s verstanden, Tendrian” meinte Albert, während Lajus einen Ton traf der sich noch schräger anhörte als alles vorher und damit Tendrians Aufmerksamkeit erregte.
“Was spielst du denn?”
“Ich weiss nicht, ich glaube die Tröte is kaputt!”
“Ach quatsch, zeig mal her”, Tendrian setzte das Instrument an und spielte eine Reihe von Klänge die jeden Vogel neidisch werden liesen. Abwertend sah er zu Lajus, drehte die Tröte um und blies ins falsche Ende wodurch der sterbende Erpel war wieder zu hören war.

Mit einem halb vernuschelten “Trottel” warf er Lajus die Tröte wieder zu.

8/22/2011

Die Kraft der Freundschaft II

“Lajus, jetzt schmeiss mal die Angel weg, du fängst eh nix und geh zu meinem Lari” unterbrach Tendrian. “In der großen Tasche is ‘ne große Flasche Nagelbeerschnaps, bring die mal, die Gedanken vom Schrat tun’ einem ja im Kopf weh.”
Die Glatze legte grummeln die Angel beiseite und ging zum Lari um den Schnaps zu holen. “Es steht außer Frage ob du weiter reist oder nicht. Aber in den Klamotten kannst du dich nich’ sehen lassen, vor allem nich als” -Lajus zog den Korken aus der Flasche und schnüffelte daran- “Hui is der stark! Äh wo war ich?... Ah, nich sehen lassen, vor allem nicht als Sahn! Das erste was wir in der fliegenden Stadt für dich suchen ist ein Schneider.”
Lajus gab Tendrian die Flasche. Doch dieser schaute ihn nur schief an. “Doch nich zu mir, gib die Albert. Los, Junge! Nimm einen Schluck, heute Nacht wird gefeiert! Immerhin hast du diesen Namoschus getötet!”
“Narothus.”
“Ja wie auch immer, Junge! Nach sowas muss man feiern!”
Albert trank den bitteren Schnaps, schüttelte sich und reichte die Flasche weiter zu Lajus. Aber gleichzeitig besserte sich seine Laune. Tendrian stemmte sich auf und ging zu seinem Lari, während er im vorbei gehen Albert auf die Schulter klopfte und holte ein verziertes Kupferrohr mit vielen Löchern aus einer Tasche und polierte es an seinem Ärmel.
Dann warf er es Lajus zu. “Hier, spiel! Schade dass keine Weiber da sind!
“Egal, dann tanzen wir halt so!” entgegnete Lajus und begann zu spielen. Das Rohr hörte sich an wie eine Ente der man den Hals umdreht. Nur nicht so melodisch.
Albert musste spontan an Mila denken. Was wohl mit ihr passiert ist? Doch eine fast volle Flasche wurde ihm von Tendrian in die Seite gedrückt und verdrang den Gedanken schnell wieder.

8/18/2011

Sehnsucht nach Leben

“Ja er mag jung sein für einen Sahn und nicht adelig, aber sein Herz ist rein und unvoreingenommen und seine Absichten gut.”, rechtfertigte sich Deryll.
Albert starrte fassungslos in die Runde. Tendrian begutachtete sein Stockfleisch im Feuer und meinte: “Das Menschenalter dürfte den Elfen egal sein, für die sind wir eh alle kurzlebig. Dreißig Jahre mehr oder weniger ist für die Langohren nich viel.”
“Moment mal, darf ich mich kurz einmischen?” Albert stand bedeutungsvoll auf, “Ich habe mein ganzes Leben lang auf meinem Hof verbracht. Niemals hab ich mich um den Sahn geschert, geschweige denn er sich um mich, abgesehen von den Steuern. Mit dem Geld finanziert er einen Krieg und stirbt dabei, zusammen mit dem elfischen Sahn. Dann beschwört ein Zauberer Monster die meinen Hof zerstören aber letzten Endes stirbt auch er. Das reicht mir. Ich bin kein Kämpfer und kein Abenteurer, ich bin ein einfacher Bauer aber ich war zufrieden mit meinem Leben und würde es gern fortsetzen wo es für mich aufgehört hat.”
“Kein Abenteurer? Das was du erzählt hast klang aber nach einem! Und ich sags dir, Junge, wenn du jetzt gehst dann wirst du es bereuen uns drei alleine zu der Elfe gelasst zu haben”, sagte der Alte.
“Ja! Wenn du einmal was erlebt hast bist du wie im Wahn und Erlebnisdrang.”
“Lajus hat recht. Ich war mein ganzes Leben lang Schmied. Bis auf ein paar Schlägereien nix aufregendes Passiert. Dann entführt so ein Kerl mein Weib und ich wär fast nicht hinterher, wenn Lajus nich gewesen wär. Und so hats angefangen.”
“Albert”, sagte Deryll, “ ich bin selbst nichtmal ein Mensch oder ein Elf und gerade ich will dafür sorgen, dass beide Völker in Frieden leben können. Du bist mir zu nichts verpflichtet, eher ich dir weil du mehrfach mein Leben gerettet hast. Wir sind so kurz vor dem Ziel, kannst du mir noch einmal helfen, nicht um meines Lebens willen, sondern um das Leben derer die sonst in einem Krieg umkämen?”

8/17/2011

Nachtlager am Bach

Der wolkenverhangene Nachthimmel empfing die vier unfreundlich, als sie den Wald verließen. In der Ferne erkannte Albert die Umrisse der Elfenruine.
Deryll entzündete wieder ein Lagerfeuer und Albert hoffte, er würde dieses Mal auf die Rauchsignale verzichten.
Albert half Lajus die Laris von ihrer Last zu befreien und führte sie zum schmalen Bach wo sie direkt ihre Schnäbel zum trinken ins klare Wasser tauchten.

“Wie weit ist es nach Heph Sham’wast?” fragte Albert in die Runde.

Lajus, der mit dem Rücken zum Feuer saß und eine provisorische Angel ins Wasser gelassen hatte drehte schaute nach hinten: “Bei dem Gepäck und je zwei Leuten auf einem Lari? Drei, vielleicht vier Tage.” Tendrian brummte zustimmend. “Was seid ihr für welche, dass sie Euch als Diplomaten reinlassen?
Lajus zog die Angel aus dem Wasser die verheißungsvoll gezuckte hatte, jedoch ohne Erfolg.

Im Gras liegend erzählte Deryll: “Heph Sham’wast wird von Elanjanra regiert. Sie ist die religiöse Führerin der Elfen und gleichzeitig Kaiserin der wundervollen Stadt. Da der Sahn der Elfen tot ist ist Elanjanra für den Moment Herrscherin über die Elfen, bis ein neuer Sahn gewählt wurde.”
“Jaja erzähl uns was neues”, quatsche Lajus dazwischen, spürbar genervt dass kein Fisch anbeisst, “und jetzt soll ein Schrat als Diplomat her um für die Menschen zu sprechen?”
“Ich kenne Elanjanra schon lange. Ich werde mich als neutraler Vermittler engagieren. Albert wird die Menschen vertreten.”
Die Drei starrten Deryll verwundert an. Kurz darauf kam von Lajus und Tendrian schallendes Gelächter.

Weg von den Spinnen

Die Glatze schnallte das Bündel mit einer Schnalle an seinen Larimak. “Suchen wir uns einen Lagerplatz für die Nacht.”
“Im Westen, nicht weit von hier ist eine verfallene Burg, dort können wir rasten”, schlug Tendrian vor und hiefte sich auf den Lari.
“Bis wir dort sind und halbwegs ein Lager errichtet haben ist die Nacht schon halb vorüber. Suchen wir besser eine Stelle am Waldrand.”
“Hmm”, überlegte Lajus, “mir ist es eigentlich egal, ich bin nicht müde und würde die Wache übernehmen, was meinst du Albert?”

Albert sah durch die Runde, sein Blick blieb auf den schwer beladenen Reittieren hängen-
“Gehen wir auf die Ebene, ein Stückchen weiter weg vom Waldrand und zünden ein Feuer an. Ist in der Nähe irgendwo ein Fluss? Die Tiere haben lange nichts bekommen.”
“Gute Idee. Kurz hinter dem Waldrand ist ein Bach. Machen wir uns auf den Weg”, sagte der Alte und Lajus gab ihrem Larimak den Befehl zum losreiten.

8/16/2011

Leuchtende Seide

“Wo könnten sie und helfen?”
“Der Weg zur fliegenden Stadt birgt viele Gefahren. Zu viert sollten wir deutlich sicherer Reisen.”
Aus dem Höhleneingang klang kurz Kampfeslärm, gefolgt von Jubeln.
“Sie müssten bald da sein.”
Gespannt starrte Albert auf das Loch in das ihre Gefährten gestiegen sind. Patschend kamen Schritte näher.
Ein paar Vögel flatterten aufgeregt davon, als Tendrian aus der Höhle kam, gefolgt von Lajus, der schwer bepackt mit hellviolett leuchtender, fingerdicker Spinnenseide.
“Pah wie konntet ihr euch das nur entgehen lassen!”, rief Lajus euphorisch, “Wenn diese Spinnen ihre leuchtende Seide wegschießen komm ich mir vor wie in einem Feuerwerk!”
Albert half Tendrian aus dem Höhleneingang raus und befreite seinen verdreckten Schuppenpanzer von Dreck und Spinnenseide. Der Gute musste wohl mehr einstecken als er vor hatte.
Deryll begutachtete den Haufen auf Lajus’ Rücken. “Genügend Seide?”

“Wohl kaum! Wenn das Zeug so gut ist wie ich denke, werd’ ich ne eigene Spinnenfarm brauchen.”

8/12/2011

Über der Spinnenhöhle

Albert schaute sich nervös um: “Aber in der Gesellschaft zweier Haudegen hab’ ich mich hier doch deutlich sicherer Gefühlt.”
“Solange die dort unten in der Brutstätte herumwühlen sind wie hier vollkommen sicher.”
“Brutstätte? Sind sie in Gefahr?”
“Eventuell”, antwortete Deryll trocken.
“Du klingst nicht so als wolltest du ihnen helfen.”
“Ich bin es gewohnt, dass Menschen manch seltsame Gedanken über mich haben. Die Einen halten mich für einen Drachen der unfähig ist sich vollends in einen Menschen zu verwandeln, die Anderen für den Sohn eines Krokodils das von einem einsamen - wenn auch mutigen - Fischer vergewaltigt wurde. Aber was die beiden Herren denken habe ich noch nie erlebt”, seine Bilder waren voller Zorn, “trotzdem denke ich, dass sie wissen worauf sie sich da drin eingelassen haben. Der Größe des Höhleneingans nach zu Urteilen dürften die Spinnen nicht größer als hüfthoch sein.”
“Sie haben sicher noch nie einen Schrat gesehen, versteh’ es nicht persönlich, aber ich kann verstehen wenn sie Angst haben.”
“Angst? Nein. Der Alte schielt nur gierig auf meine Schuppen und will eine Rüstung daraus machen, und die Glatze will unbedingt die Stärke meiner Sehnen testen und mein Blut als Pfeilspitzengift verwenden. Am liebsten würde ich mit den beiden Larimak sofort wegreiten, wir haben besseres zu tun als hier zu warten. Aber ich glaube wir könnten ihre Hilfe noch gebrauchen.”

Violette Fäden

“Hier sind so viele Spinnweben, es kann nichtmehr weit sein, Junge” rief Tendrian nach hinten.
“Da vorne! Das muss die Höhle sein!” rief Lajus aufgeregt und beschleunigte seinen Larimak auf den letzten Metern nur um ihn dann abrupt vor einem klafterbreiten Loch stehen zu lassen.
Hier waren mit Abstand am meissten Spinnweben und auch ein paar von diesen die Lajus wohl suchte. Schnurdicke Seidenfäden die Violett schimmerten säumten den Eingang.
Albert fragte sich, welches Tier sich hierher verirren sollte, doch anscheinend war es ein lukratives Jagdgebiet für die achtbeinigen Krabbler.
Lajus stieg von seinem Lari ab, ging an den Höhleneingang und untersuchte die Seide.

“Hmmm nein diese Fasern sind nicht frisch. Ich muss tiefer rein”, sagte er war schon halb in der Höhle verschwunden.
“Lajus! Warte doch, du brauchst Licht!” Tendrian zündete mit einem Feuerstein aus seinem Rucksack eine Fackel an und rannte hinterher.
Albert sah Deryll an: “Sollen wir mit? Ich habe eigentlich genug von Höhlen.”
“Die Beiden wären auch ohne uns da rein. Halten wir ihnen den Rücken frei.”

8/09/2011

Vogelgemecker

Der Abend zog herein und lies die paar verwachsenen Bäume schaurige Schatten werfen. Die Singvögel beendeten langsam ihr Taglied und wurden von Raben, Eulen und Grillen abgelöst, die sich wie ein wütender Mob darüber beschwerten, dass das Konzert schon vorüber war. Die Krallen der Larimak patschen dazu im gleichmäßigen Takt durchs feuchte Gras und rundeten damit eine Atmosphäre ab in der sich Albert spürbar unwohl fühlte.
Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter, er musste sich ablenken und blickte sich um. Deryll schien die feuchte Luft gut zu tun, seine grünen Schuppen sahen saftig und gesund aus und die Feuchtigkeit der Luft verhalf ihnen zu einem leicht schleimigen Schimmer. Die anderen Beiden schienen bei Bester Laune zu sein, sie ritten ein paar Meter vorneweg und unterhielten sich lautstark. Durch den Vogellärm und das Getrappel der Larikrallen konnte Albert leider kaum etwas verstehen.
Die Glatze drehte sich spontan nach hinten um: “He, alles klar da hinten? Ihr seid so still! So ein Ammenmärchenwald macht Euch doch nichts aus, oder?”

Albert konnte sich sich wohl schönere Orte vorstellen. “Die Wiesenebene war mir lieber, wenn ich ehrlich sein soll. Ich hatte die letzten Tage genügend Aufregung. Ist es denn noch weit?”

8/08/2011

Auf dem Weg zur Spinnenhöhle

“Er kann meinen Teil haben. Nach diesem Todesritt will mein Magen ohnehin nichts essen.”
Albert und Deryll packten ihre letzten Sachen zusammen und beluden Tendrians Lari. Der Alte ritt mit Lajus, Deryll und Albert teilten sich den Kupferfarbenen.
“In knapp zwei Stunden sollten wir die Höhle erreicht haben, wenn wir dieses Tempo halten können.” rief die Glatze.
Albert war beeindruckt wie ruhig man auf diesen Tieren sitzen konnte, obwohl sie im schnellen Galopp die Ebene zerpflügten. Während sie nach Nordwesten ritten bewunderte Albert die weitläufige Landschaft. Im Westen erkannte er die Umrisse einer kleinen Siedlung, geblendet von der Nachmittagssonne die genau über ihr stand. Die Bergkette welche die Ebene vom Vulkan im Osten her umsäumte wurde flacher und an ihrem Ende - wohl im Nordosten von Tar’li - sah Albert seit langem ein paar verwachsene Bäume.

Die Luft wurde kühler und feucht und die Wiese wich immer mehr einem Sumpf, dessen Erde dunkel, torfig und nass war, was Deryll und Lajus dazu zwang ihre Larimak langsamer durch das höher werdende Gras gehen zu lassen.

Kennenlernphase

“Danke, ich komme darauf zurück wenn ich einen Bogen brauche” wimmelte Albert ab.
Deryll begann die Beiden auszufragen, obwohl er ihre Gedanken schon kannte: “Was führt Euch denn in die Tar’li Ebene? Wir hatten nicht erwartet als erstes auf Menschen zu stoßen.”
“Weil das Elfisches Gebiet ist? Nun Tendrian ist ein leidenschaftlicher Sammler von seltenen Edelsteinen und ich suche hier nach exotischen Ranken oder anderen Materialien für meine Bögen. Die Elfen von Sham’wast wissen meine Arbeit zu schätzen, deswegen dürfen wir uns in ihren schönen Ländern frei bewegen.
Eigentlich war ich hier auf der Suche nach neuem Sehnenmaterial. Ich habe von einer Höhle im Norden des Tals gehört, wo eine Spinnenart hausen soll welche eine besonders dicke und feste Seide spinnt. Grund dafür sollen wohl besondere Mineralien sein, die in der Höhle vorkommen. Und wegen diesen wollte Tendrian unbedingt mit. Tja, aber Ihr beide habt uns mit diesem Feuer ganz schön aus dem Konzept gebracht.”
“Das tut uns Leid”, antwortete Albert, “wir wollten eigentlich wilde Larimaks anlocken um schneller nach Heph Sham’wast zu kommen.”
“Und wieso sollen die Langohren Euch da rein lassen?”, fragte Tendrian.
“Wir sind auf diplomatischer Mission unterwegs. Außerdem kennen sie mich.” Für die Beiden Herren war es immer noch sichtbar ungewohnt Derylls Gedanken zu hören.
“Ihr seht nicht gerade aus wie zwei Politiker, aber was weiss ich schon. Ich habe eine Idee!”, sagte Lajus, “Auf einem Larimak ist genug Platz für zwei. Ihr begleitet uns zur Höhle und dannach reiten wir mit Euch zur fliegenden Stadt.”
“Hmm... schon wieder eine Höhle? Aber immer noch besser als tagelang gelangweilt durch die Ebenen zu laufen. Wenn ihr etwas anderes zu essen dabei habt als Wagenseilkraut sind wir dabei.”
“Ihr kaut an diesen Stängeln?”, lachte Lajus, “Ich bin mir sicher, dass Väterchen Euch von seinem Eintopf kosten lässt.”

8/05/2011

Besuch zweier Herren

“Was führt Euch zu uns, meine Herren?”, fragte Deryll scheinheilig, “Ihr braucht keine Angst vor mir zu haben. Ich bin Deryll Jog’krg und das ist mein Gefährte, Albert.”
“Schön, endlich mal wieder unter Menschen zu sein” grüßte Albert freundlich.
Der Jüngere ergriff das Wort: ”Seid uns gegrüßt! Ich muss zugeben wir sind eher unfreiwillig hierher geritte. Der Larimak von Tendrian hier war einfach nicht zu halten. Er stürme schon den ganzen Morgen in diese Richtung und ich natürlich hinterhier, man kann den Alten ja nicht unbeaufsichtigt lassen. Jeden Moment kann er vom Lari fallen und am Besten direkt auf ein Elflein drauf, nicht wahr?” Der Glatzköpfige lachte so herzhaft, dass Albert der wundervolle Bogen auf dem Rücken auffiel, der hin und her wackelte.
“Ach wozu lang herum machen, Lajus? Man muss die Initiative ergreifen! Du bist doch nur neidisch weil deine Schmusenummer mit der Laute nicht funktioniert” entgegnete der Alte mit einer kraftvollen Stimme die seinem Alter Lügen strafte. “Ich bin Tendrian Kupferhammer, Schmied in dritter Generation und er hier ist Lajus Immerwohl, Bogenbauer.” Tendrian verbeugte sich leicht.
“Spezial-Bogenbau, Peitschen, Pfeile, Bolzen und Fallen. Darüber hinaus Stäbe und Rüstungsbeschläge! Jedes Stück ein Unikat, weils der Lajus gebaut haht!”
“Ich hab dir gesagt ‘Unikat’ reimt sich nicht auf ‘hat’ !”
“Deswegen spricht man es lange aus, ‘haaaht’, das bleibt im Kopf, das nennt man Marketing! Es bleibt doch im Kopf, oder?”
Deryll schaute Albert an und meinte zu ihm: “Langsam zweifle ich selbst daran, ob das Rauchsignal eine gute Idee war.”

Die Wirksamkeit von Naturkräutern

Offensichtlich hatte Derylls Räucherei doch Erfolg. Albert konnte zwei Tiere ausmachen die schnell in ihre Richtung unterwegs waren. Und sie waren beritten. Deryll hörte auf zu sammeln und stellte sich neben Albert, er wirkte merklich stolz und sehr zufrieden.
Zwei Männer ritten auf sie zu. Der erste, ein alter Mann in schuppiger Eisenrüstung hatte einen guten Vorsprung vor dem anderen, einem Mann mittleren Alters mit Glatze der eine Lederrüstung trug. Als sie näher kamen erkannte man schnell, dass der Alte seinen kupferrot gefiederten Larimak kaum unter Kontrolle hatte und leicht panisch auf ihm saß.
“Jetzt halt doch an du dämliches Vieh! Du drehst einem alten Mann ja das Herz in der Brust rum!”, schrie der Grauhaarige, passend zu seinem Gesichtsausdruck.
Deryll streckte seine rechte Hand aus und beruhigte das Tier. Der andere Mensch kam auf einem braunen Tier gemäßigt angeritten und hielt neben dem Alten. Erschrocken blickten die Beiden auf den Schrat mit steinernem Arm. Ihr Gesicht verlor jede Fassung als sie seinen telepathischen Gruß hörten.

Rauchzeichen

Der leichte Wind drehte sich und Albert begann zu husten. Die Rauchsäule wehte ihm direkt ins Gesicht und hastig rannte er zum zigsten Male auf die andere Seite des Räucherwerks das Deryll seit Stunden im Gang hielt. Bisher ohne Erfolg. Währendessen beschäftigte sich Albert damit sein Schwert mit seinem Gürtel zu schärfen und den Horizont nach Larimak abzusuchen oder Figuren aus der Rauchsäule zu deuten die sich mittlerweile so weit in den Himmel erhebt, dass Albert schon annahm die Larimak würden eher aus Neugier statt durch den salzigen Geruch angelockt werden. Deryll selbst hatte genug zu tun. Eifrig sammelte er weiter Steinbügelkraut und warf es auf den Haufen um das Rauchfeuer in Gang zu halten.
Der Wind drehte sich erneut und zwang Albert wieder zum umziehen als seine Augen dem beißenden Rauch nichtmehr stand halten konnten. Mit erwartunglosem Blick schaute weiter gen Horizont und knabberte am Wagenseilkraut bis eine kleine Staubwolke am Horizont seine Aufmerksamkeit erregte und er seinen Zähnen mit offenem Mund eine Pause gönnte.

8/04/2011

Kräuterkunde

Die späte Morgensonne die hinter den Gipfeln hervorkrabbelte kitzelte Albert in der Nase und weckte ihn liebevoll.
Gähnend streckte er sich um sofort wieder zusammen zu sacken als sein Bauch ihm seinen aktuellen Füllstand meldete. Derylls magisches Lagerfeuer war erloschen und der Schrat lief gebückt durch die Ebene und schien mit seinem verbleibenden Arm Kräuter zu sammeln während er den anderen als Schaufel benutze. Albert selbst hatte geschlafen wie ein Stein. Er rappelte sich auf, richtete seine Kleidung, trank einen Schluck Wasser aus der Flasche die er von Graf Spätz bekommen hatte und ging müde rüber zum Schrat.
“Hier wachsen Unmengen an Wagenseilkraut und Steinbügeldorn. Mit etwas Glück kann ich mit dem Rauch des Steinbügeldorns eine Larimakherde anlocken und wir können den Rest reiten.” Albert sah ihn Gedanken große Tiere die aussahen wie ein Pferd, jedoch mit Schnabel und dem Gefieder eines Hahnes. “Wagenseilkraut sollte dir ein gutes Frühstück sein.”
Albert sah Deryll zu wie er die Steinbügelblätter verbrannte und sich dunkelgrüne Rauchschwaden in den Himmel erhoben, während er gelangweilt an ein paar Stängeln des süßlich schmeckenden Krautes rumbiss.

Schöpfungsthesen

“Die da wäre?” fragte Albert grinsend.
Die Wangen des Schrates begannen gelblich zu schimmern als er mit albernen Gedanken zu erzählen begann: “Nun der Vater schwamm durch das kalte Meer nach Süden und erkältete sich dabei. Als er wieder auf dem Festland war kam er bald an ein großes Weizenfeld. Es war mitten im Herbst und der Weizen war bereits zu Puppen aufgestellt. Auf einmal kitzelte ihn der Staub und die Mittagsonne in der Nase und der Vater musste fürchterlich niesen. Unmengen an Rotz flogen auf das Weizenfeld, verklebten die Weizenbündel und umhüllten sie mit Rotz. Bis zum Abend hin trockneten sie. Der Onkel, der böse Bruder des Vaters, hatte das ganze geschehen beobachtet und hatte einen Plan. Kurz nach Einbruch der Nacht lies er ein donnerndes Gewitter aufziehen. Tausende Blitze schlugen in die verrotzen Puppen ein und erweckten sie zum Leben. Und so entstanden die ersten Menschen”
Albert der sich gerade die Nase schnäuzte musst lachen.
“Weisst du was sich die Menschen erzählen wo die Elfen herkommen?”

Deryll schüttelte den Kopf, seine Wangen färbten sich immer mehr ins Gebliche.
“Die Menschen erzählen sich, dass die Elfen aus den Fußnägeln des Vaters entstanden sind die er sich abgebrochen hatte als mit seinem Fuß gegen den Berg gelaufen ist.”
Deryll fing zu zucken an und wippte vor und zurück. Seine Wangen hatten mittlerweile ein sattes Gelb färbten. Albert lag neben ihm auf dem Rücken und lachte die Sterne an.
“Auch eine nette These.”, Deryll hatte sich wieder beruhigt und normale Farbe angenommen, trotzdem klang er sehr viel glücklicher wie sonst, “aber du solltest jetzt schlafen. Du brauchst morgen ausgeruhte Beine.”

8/03/2011

Lagerfeuergespräche

“Meinst du Mila wird wieder gesund? Wo ist sie?”
“Die Leuchtkugelverschiebung ist ein gefährliches Teleportationsverfahren. Ich habe versucht sie zu den Druiden auf dem Sternholztafelberg zu lenken. Ich hoffe inständig, dass sie rechtzeitig gefunden wird und ich weiss dass du es auch tust. Leider ist das alles was ich weiss, wir können nur hoffen.”
Albert nickte zustimmend. “Was weisst du über diese Gegend?”
“Wie gesagt, ist im Zentrum der Ebene die Aquilschlucht. Aus ihr soll sich der Vater erhoben haben und nach Nordosten gewandert sein, dort stolperte er mit seinen Goldfüßen über einen Berg mit einer Spitze aus schneeweisem Marmor und brach ihn in viele kleine Stücke aus denen die ersten Elfen wurden. Dabei entstand der Vulkankrater. Er fiel hin und mit seiner rechten Hand schlug er in eine große Wiese und wirbelte viel Erde und Lehm auf woraus die Tiere entstanden. Mit der linken Hand blieb er an einem Felsen hängen und schlug Steine herraus. Dies erschuf unter anderem Golems, Zwerge und Schrate.”
“Und die Menschen?”
“Die Menschen haben sie zwar lange nach den ersten Elfen aus den Affen entwickelt doch viele Elfen vertreten eine andere These.”

Die Füße des Vaters

Interessiert sah sich Albert den Tempel an. Viele der Bilder in den Fenstern und in den Wänden zeigten den ‘Vater’, den die Elfen als Erschaffer angesehen, der die Welt formte als er zum Beginn der Zeit mit seinen Füßen aus Gold über die Länder wanderte.
Die beiden verließen den Tempel durch ein großes Glastor. Vor ihnen lag eine grüne Idylle, saftiges Gras erstreckte sich so weit das Auge reicht über die sanft gehügelte Ebene von Tar’li.
Hinter ihnen erhob sich Stolz der Vulkan und präsentierte seine schroffe Felswand, die bedrohlich und groß hinter dem weiss glänzenden Aquiltempel in die Wolken wuchs und durch die Nachmittagssonne kupferfarben schimmerte.
“Wie weit ist es zu dieser fliegenden Stadt, Deryll?”
“Zu Fuß zwei Wochen, dann sollten wir Heph Sham’wast erreicht haben.”
“Was? Und wo finden wir hier etwas zu essen für mich? Und wo sollen wir schlafen?”
“Hier streifen eine Menge Larimakherden umher. Du wirst schon nicht verhungern. Und schlafen kannst du unter freiem Himmel. Es ist warm und die Nächte hier sind sanft und trocken um diese Jahreszeit.”
Als es langsam dunkel wurde und der Ruf der Vögel dem Zirpen von Grillen wich und das Sternenzelt die Sonne in ihren wohlverdienten Feierabend schickte zündete Deryll ein magisches Feuer an und Albert richtete sich, so gut es ging, seinen Schlafplatz ein.

8/02/2011

Tageslicht

“Die Menschenkönige und die Ältesten der Elfen werden sich selbst untereinander nicht einig. Doch es geht auch anders, Albert. In anderen Gemeinschaften, so wie die der Druiden, leben Mitglieder verschiedener Völker seit jeher friedlich zusammen. Ein anderes Beispiel sind die Völker in den Windhügeln weit im Süden. Ich glaube was den Leuten hier fehlt ist der Dialog zwischen den Rassen, doch da jeder Diplomand kurzerhand hinter der Grenze von Pfeilen gespickt wird, wird hier alles nur schlimmer.”
Die Treppe fand ihr Ende in einer mit Gold und Elfenbein verzierten Halle. An deren anderen Ende waren riesige bunte Bleiglasfenster durch die helles, buntes Licht auf dem Boden fiel. Geblendet hielt sich Albert die Augen zu, bis er kurz darauf realisierte wie froh er war wieder die Sonne zu sehen und ihre Wärme auf der Haut zu spüren.
“Wir sind hier im Tempel von Aquil. Er wurde als Eingang zu Tar’ el Selphs Grab gebaut. Direkt davor liegen die weiten grünen Ebenen von Tar’il. Kurz nachdem die Elfen nach Newwiss geflüchtet sind haben sie Mitten in den Ebenen, über der Aquilschlucht mit dem Bau der schwebenden Stadt, Heph Sham’wast, begonnen.”

Ende der Invasion

“Glücklicherweise geht von Narothus’ Zauberbuch jetzt keine Gefahr mehr aus. Ich nehme es mit, es wird uns sicher noch irgendwie helfen weil solch ein Zauberbuch von Zauberer an Zauberer weitergegeben wird. Über Generationen sammelt sich so eine enorme Enzyklopädie des Wissens. Es wäre eine Schande es einfach hier verrotten zu lassen.”
Die Gänge und Tunnel waren friedlich und ruhig, bis auf die Schritte von Albert und dem hinkenden Schrat der schief neben ihm herlief war nichts zu hören. Die Beiden hatten die Grabhöhle von Sahn Tar’ el Selph auf der anderen Seite verlassen, durch einen breiten und hell erleuchteten Gang in dem ein frischer Luftstrom ihnen den Weg wies.
“Albert, dank deiner Hilfe sind die Völker der Menschen und der Elfen und alle anderen Wesen wieder sicher vor den Monstern aus dem Nether. Narothus Tod hat den Spalt zwischen den Welten geschlossen und die paar wenigen Bestien werden bald ihr Ende finden. Doch eines macht mir jetzt neue Sorgen. Der Krieg, der Auslöser dieser Katastrophe war wird schnell wieder aufflammen. Elfen und Menschen werden nicht aufhören sich zu bekämpfen, da Rachsucht und Verachtung sie beherrschen. Und ihr Hass wird den Boden wieder tränken und es dann wird eine weitere Invasion geben.”
Die beiden verließen den Gang und bogen in eine breite Treppe ab welche sanft nach oben führte.
“Der Sahn der Menschen ist tot”, erzählte Deryll in lebendigen Bildern weiter, ”und ebenso haben die Elfen ihren Anführer verloren. Die Leute brauchen jemand der sie leitet, der ihnen ein Vorbild ist und der Gesellschaft wieder halt gibt.”
“Sie brauchen also einen neuen Sahn?”

8/01/2011

In Stein gemeiselt

„Bei den Füßen des Schöpfers, Deryll, was ist passiert?“ Albert kam schreiend angerannt. Deryll lag merkwürdig verdreht am Boden und schien sich nicht bewegen zu können.
„Die Kugeln“, Deryll atmete schwer und zeigte mit dem Kinn auf seine linke Schulter, „waren aus Finsternis und haben mich getroffen.“
Albert legte ihn auf den Rücken, er war unheimlich schwer, riss die zerfetzte Kleidung von ihm, legte sein Oberkörper frei und erschrak.
„Wie ist… Wie kann ich dir...“ Albert fand keine Worte, doch zum Glück brauchte er das bei einem  Schrat auch nicht.
„So wie das Licht mich lebendig hält und sein Entzug mich zu Stein wandelt, so verwandelt mich magische Finsternis ebenfalls zu Stein. Die Spritzer vom Blut der Bestie aus der Finsternis in deinem Gesicht hätten bei mir deutlich schlimmere Folgen wie bei dir. Bei dir werden sie lediglich einen hell gefleckten Teint erzeugen, als hättest du eine Weile keine Sonne gesehen, das vergeht jedoch schnell. Aber meine steinerne Schulter hier wird für die Ewigkeit sein.“
„Oh Deryll... Das tut mir leid.“
„Wir haben alle viel geopfert Albert. Du, Mila und vor allem Lellia. Das ist wohl mein Anteil. Wir sind dem Ziel jetzt viel näher da Narothus tot ist. Nichts wie los und raus hier.“
„Näher am Ziel? Du hast gesagt wenn Narothus stirbt sind die Monster weg?“
„Das erkläre ich dir auf dem Weg hinaus. Du hast auf jeden Fall deine Pflicht getan.“