7/07/2012

Ein Gott macht noch keinen Glauben

Nun Charseton erscheint in vielen Gestallten, auch als der weiße Hirsch von dem Yolin'ar sprach. Aber er ist in der Tat ein gutes Ziel, wenn man den Elfen schaden will. Wenn der Wald seine kluge Führung verliert werden wir alle die Konsequenzen spüren.“
„Du hast Recht, die anderen Halbgötter würden uns ohne zu zögern angreifen.“
„Ich bin nicht gläubig“, sagte der schwarze Aal, „aber Charseton ist der letzte Halbgott der noch mit dem großen Vater kommuniziert. Und auch ich will mir nicht ausmalen was geschieht wenn die letzte Kommunikationsader zum Vater verloren geht.“
„Heph Sham'wast würde in die Tiefe stürzen da der göttliche Schutzzauber eine Wirkung verliert. Die Elfen ständen ohne Führung da und wären ein leichtes Opfer für die Armeen der Menschen.“
„Was fiel dir noch an ihm auf?“
„Als er mich nach Heph Sham'wast teleportieren wollte gab es Schwierigkeiten.“
„Ich verstehe nicht ganz“, sagte er verwirrt.
„Erst durch Kartenas Hilfe hat die Teleportation hierher funktioniert.“
„Das meine ich nicht. Es wundert mich, dass er dich teleportieren wollte und bestimmt nicht hierher. Weisst du woran es scheiterte?“
„Nein“, Mila schüttelte den Kopf, „letztendlich hat Kartena mit mittels einer Großmutter aus Heph Sham'wast die Teleportation geführt, während der Schrat zuckend am Boden lag.“
„Das macht mir Sorgen. Doch das Gute ist, dass du hier bist und Charseton lebt. Doch sollten wir uns jetzt ausruhen. Morgen haben wir einen langen und aufregenden Tag vor uns.“
„Und wo? Etwa hier auf dem Boden?“
„Ja, hier auf dem Boden.“
Mila war müde, die Teleportation und die Aufregung heute waren anstrengend weshalb sie schnell einschlief. Doch vorher frug sie sich, wie jemand der die Existenz Gottes kennt und auch mit ihr Argumentiert nicht gläubig sein kann.

Die Geschichte eines anderen Schrats

„Und der andere Schrat?“ fragte Mila, „Was ist mit Yolin'ar?“
„Wie gesagt wuchs er bei den Menschen auf und wurde dort bestens unterrichtet. Er ist ein brillianter Taktiker, aber auch gut in Magie und Alchemie. Seine Angriffe auf die Elfen scheinen subtil und kaum auf ihn zurückzuverfolgen. Sie scheinen sich größtenteils auf politische Intriegen zu stützen und so versucht er uns Elfen zu einem Bürgerkrieg anzustacheln.“
„Damit wir uns selbst dezimieren und die Verluste bei den Menschen gering bleiben?“
„Richtig. In letzter Zeit wurde es allerdings still um ihn. Nachdem er lang bei den Druiden vom Sternholztafelberg arbeitete und dort gute Dienste leistete wurde er zum Oberhaupt des Postens ernannt. Wir hätten das gerne verhindert, jedoch hatten hier die Druiden das sagen.“
Der Aal machte eine kurze Pause. Mila starrte ihn interessiert an.
„Das ist alles was wir von ihm Wissen. Hast du etwas von ihm erfahren? Hat er etwas erwähnt was dir komisch vorgekommen ist?“
Mila musste nicht lange überlegen. „Nun, zunächst wusste er über ein Erlebnis mit Albert und Deryll bescheid, aber ich nehme an das ist vom Gedanken lesen. Zwei andere Dinge beschäfftigten mich deutlich mehr. Er versprach mir mich nach meiner Heilung wieder zu den Elfen zu bringen, wenn ich einen Gefallen für ihn erledige.“ sie schaute in das Gesicht des Aals, er schien kaum abwarten zu können was sie zu sagen hatte, doch sie wollte den Moment genießen wie er an ihren Lippen hing.
„Ich musste ihm versprechen einen Hirsch im Wald südlich von Heph Sham'wast zu erlegen. Einen Hirsch mit seltenem weiß strahlendem Fell.“
Der Elf erschrak. „Charseton. Er bat dich Charseton den Herr des Waldes zu ermorden?“
Jetzt war es Mila die erschrak. „Was? Der Herr des Waldes ist ein Hirsch? Ich dachte er sei unverwundbar?“
„Nicht mit der richtigen Waffe“, er zeigte auf Milas Rücken, „ist dies dein Bogen?“
„Nein... Nein der ist von Yolin'ar und wohl auch mächtig genug einen Halbgott zu töten.“

Die Geschichte eines Schrats

“Er war doch auf der Flucht weil Monster sein Elternhaus zerstört haben...” Mila erschrak, “woher weißt du von Albert?”
Der Blick des Aals fegte kurz durch den Raum, aber Mila fing ihn wieder ein.
“Also?”
“Nun ich habe meine Quellen. Doch zuerst: die Monster welche für die Meisten selbstverständliche Bestien in Wald sind sind Lakaien von den Beiden. Von Albert habe ich erfahren als er bei meinem Meister eine Unterkunft suchte, nachdem sein Haus zerstört war.”
“Dieser Graf?”
“Aye, Graf Spätz hat nach nahe der Südstromschlucht ein Anwesen erbauen lassen, um Forschungen am gefangenen Schrat vorzunehmen. Dass Albert bei ihm vorbei kam war wahrscheinlich nur ein Zufall. Das Anwesen von Graf Spätz war die nächstgelegene Zuflucht für Albert. Wir haben ihm damals geraten in Eure Richtung zu wandern, größtenteils um Deryll von den Menschlichen Siedlungen weg zu locken. Dannach war es leicht ihm zu folgen. Die Monster die ihn verfolgt haben hinterließen eine Spur der Verwüstung.”
Mila blickte kurz durch die kleinen, von Spinnenweben verhangenen Fenster nach draußen.
“Trotzdem ist es Zufall dass ich Albert gefunden habe. Hätte ich nicht in den südlichen Wäldern gejagt hätte ich ihn nie getroffen.”
“Richtig, Deryll hatte ihn auch nie eingeplant. Er hat nur dich gebraucht um Narothus zu befreien, einen weitaus mächtigerer Magier als ihn, mit erstaunlichem Hass auf Menschen. Dieser Plan ging jedoch gehörig nach hinten los.”
“Genug von Deryll. Woher wusstest du, von mir und wo ich ankomme?”
“Von Kartena. Sie hat euch im Schollakgebirge beobachtet.”
“Hmm?”
Der Aal grinste. “Wie sie das gemacht hat? Nun, wie du weißt haben Schrate die Schwäche dass sie in Dunkelheit versteinern. Deswegen beschwor er eine leuchtende Kugel. Diese Naturgeister gehorchen ihnen aber nicht freiwillig. Doch die Bitte einer Druidin können sie nicht abschlagen. Durch sie konnte sie dich auch beobachten und beeinflussen wohin dich die Leuchtkugelteleportation brachte.”
“Verstehe. Wo ist Deryll jetzt?”
“Wir wissen es nicht. Er ließ sich zusammen mit Albert und zwei anderen Menschen fest nehmen. Leider wussten die Wachen nicht wer er ist und er entkam. Einfache Gitter können ihn nicht aufhalten.“