7/31/2011

Slalom zwischen Tod und Leben

Albert rannte um sein Leben, zum Ende der Säulenformation. Vor der letzten hohen Säule drehte er sich um und hob schreiend sein Schwert in die Luft, dem berittenen Monster entgegen.
Narothus flog viel zu schnell. Hätte der Wyvern Albert gepackt hätte es ihn und seinen Reiter direkt gegen den dahinter stehenden Felsen geschlagen. Im letzten Moment zog er sein Tier nach oben. Doch genau damit hatte Albert gerechnet. Mit all seinem Zorn hielt Albert sein Schwert, Milas Geschenk, in die Luft und trieb es dem Wyvern in den Leib. Schwarzes Blut ergoss sich auf Albert und brannte höllisch auf seiner Haut, während er ein paar Meter weiter den Wyvern krachend auf den Boden schlagen hörte. Deryll beobachtete angeschlagen das Geschehen, packte die Situation beim Schopf, ignorierte seine Schmerzen und rannte zu Narothus der weit weg geschleudert zwischen zwei Felsen lag. Mit dem Dolch mit dem er  Lellia einst befreit hatte stach er auf den am Boden liegenden Zauberer ein. Narothus schrie in Schmerzen und wehrte sich. Mit letzter Kraft schoss eine allerletzte Kugel Deryll entgegen, welche sogleich die erste war die ihr Ziel traf. Doch der Schrat ignorierte den Schmerz in seiner linken Schulter und stach den Dolch ein weiteres Mal tief in die Brust von Narothus bis sein Schreien und sein Leben abklang. Dabei zog es ihn unfreiwillig auf die linke Seite, als hätte ihn eine unsichtbare Kraft umgeworfen. Erschöpft und reglos blieb Deryll neben Narothus liegen.

Auf schwarzen Schwingen

Narothus hatte zwar sichtlich Mühe sich auf der geflügelten Bestie zu halten, dennoch ging er ohne zu zögern in den Angriff über und zielte schon wieder mit schwarzen Magiekugeln auf Deryll und auf Albert. Dadurch, dass er im Flug noch weniger Zielen konnte flog jedoch nur ein schwarzes Streufeuer auf die Beiden zu und ermöglichte es ihnen einen halbwegs sicheren Schutz hinter den Felsen zu finden. Der Elfenzauberer in Lellias Körper änderte seine Taktik schnell als er seinen mäßigen Erfolg bemerkte und hieß seinen Wyvern mit hektischen Befehlen an, tiefer zu fliegen. Das Monster befolgte den Befehl bereitwillig, kreischte laut und glitt hinab auf eine Höhe aus der es Albert bequem den Kopf von Hals hätte pflücken könnte und steuerte auf die beiden zu.
Deryll, der näher stand hatte gegen die Schnelligkeit und Gewandheit des Wyvern keine Chance, er warf sich flach auf den Steinboden, doch die langen Krallen griffen anch ihm, kratzen ihm über den Rücken und zogen ihn ein einige Meter über den Felsen bis seine Rüstung nachgab und aufriss. Narothus wendete und jagte jetzt hinter Albert nach, der im Slalom durch die kantigen Felssäulen rann. Mit Mühe konnte der Zauberer den Felsen ausweichen und zu Albert aufschließen, doch Albert hatte einen Plan.

7/29/2011

Kampf gegen Narothus

Deryll schoss zurück. Brennende Feuerbälle zwangen Narothus dazu auszuweichen und hinderten ihn am Zaubern, außerdem gelang es Albert unbemerkt zu ihm aufzuschließen. Als er nah genug an Narothus dran war stürme er los und holte zum entscheidenden Schlag aus. Der Schwerthieb ging ins Leere. Narothus war mit einem Lichtblitz verschwunden.
Von der anderen Seite der Höhle hörte der geblendete Albert verhöhnendes Gelächter. “Was glaubst du wen du vor dir hast, Mensch? Ich habe über 300 Jahre Kampferfahrung und die netten Erinnerungen der Bewahrerin. Denkst du ich falle auf deine Tricks herrein?”
Narothus stand hoch oben auf der Spitze einer Felssäule und begann einen Zauber zu wirken. Er schoss wieder schwarze Kugeln, dieses Mal jedoch auf den Boden vor der Säule. Der Grund verschwand und wich purer Schwärze. Naheliegende Steine und Felsen wurden wie von einer unsichtbaren Hand von ihr hineingesogen.
Narothus hörte auf zu zaubern, Stille lag in der Höhle.
Doch sie wurde bald durch einen tiefen Schrei abgelöst, der durch den Stein drang. Albert blickte intuitiv zu den Überresten des Golems, doch dieser bewegte sich nicht. Außerdem war dieser Schrei kreischender und erinnerte ihn an Krähen oder Harpien.
Eine große Klaue drang aus dem See und griff nach einem Stalagmit, gefolgt von einer Zweiten. Mit einem Ruck sprang eine rauchschwarze, drachenähnliche Kreatur aus der magischen Pfütze und erhob sich mit schweren Flügelschlägen in die Luft. Vom Kopf bis zum Schwanzende maß sie gute vier Klafter und war so hoch wie ein großer Gaul. Zumindest wenn man die Flügel nicht mitzählte.
Narothus sprang von der Säule auf den Rücken der Wyvern und das Wesen flog mit ihm in die Mitte der Höhle.

Finsternis

Narothus schrie: “Spüre die Macht der Finsternis!”, und begann tiefschwarze Kugeln von sich zu schleudern, die er zwischen seinen Handflächen materialisierte. Die ganze Salve schoss an Albert vorbei, auf den Schrat. Deryll rettete sich mit einem Sprung zur Seite und landete hart auf dem Steinboden. Dort wo die Kugeln eingeschlagen sind bildete sich eine schwarze Pfütze auf dem Boden. Deryll wollte sich gerade aufrichten, doch da kam schon die nächste Salve von Kugeln auf ihn zu. Der Schrat konterte mit mehreren kleinen Feuerbällen, die er den Kugeln wie ein Funkenregen entgegen schoss. Puffend trafen sich die Zauber in der Luft und neutralisierten sich in einem spektakulären Feuerwerk. Narothus schoss weiter. Dieses Mal fand Deryll Schutz hinter einem Felsen. Albert beobachtete das Geschehen. Er musste Deryll helfen. Ein Frontalangriff gegen den wütenenden Elfenmagier wäre mit Sicherheit Selbstmord, also beschloss Albert sich um ihn herum zu schleichen, solange Narothus abgelenkt war. Er hoffte nur, dass sein Freund dem Beschuss solange durchhalten wird.

7/28/2011

Die Bosheit steckt im Buche

Die dunkle Masse strömte in Lellias Brust. Die Bewahrerin stand zuckend da.
Albert, der weggerannt war stand neben Deryll. “Narothus.. Mach dich bereit Albert, kämpf!”
Lellia drehte sich zu den beiden um und grinste sie mit finsterem Blick an. “Lächerlicher Mensch. Glaubst du wirklich, dass ich mich so einfach aufgebe, dass ich mich so leicht töten lasse? Nach allem was ich erreicht habe? Du bist so furchtbar berechenbar und naiv.” Aus Lellias Mund klang Narothus Stimme, mächtig und kraftvoll.
“Wisst ihr, ich beobachte Euch schon eine ganze Weile. Seit ihr die Schlucht hinunter durch den Antimagienebel geklettert seid. Sofort habe ich dich, Schrat, und die Elfe einsperren lassen. Dann taucht plötzlich dieser schwache Mensch auf, und schafft es doch tatsächlich Euch wieder zu befreien. Dann lies ich meine besten Schweinepriester einen Fluch gegen Euch weben, doch das habt ihr Glückspilze im letzten Moment vereitelt und darüber hinaus noch die Bewahrerin gefunden, für deren Körper ich euch übrigens sehr dankbar bin.” Narothus fuhr mit den Händen über die Brüste von Lellias Körper und grinste.
“Was hast du mit ihr gemacht? Lellia, kämpfe dagegen an!”
Narothus lachte: “Narr.. für sie kommt JEDE Hilfe zu spät. Ebenso wie für deine Mila!”
“Glaub ihm nichts, Albert”, hörte er den Schrat in Gedanken,”Noch ist nichts verloren.”
“Oh doch, Waldmann. Die paar restlichen Samen in deiner Hand werden dir nicht helfen, vor allem nicht gegen das hier!”

Dem Ende entgegen

Schnell rannte Albert erleichtert die Treppe hinauf. Deryll und Lellia schauten ihn verwirrt an. “Schon zurück?”
“Mehr als ein jammernder, gefesselter alter Mann und dieses Buch hier gab es da unten nicht zu holen. Von ihm geht keine Gefahr mehr aus.”
“Das ist sein Zauberbuch?”
Albert nickte. “Es lag neben ihm”
“Wirf es weg!”
“Was, warum? Es wird sicher wertvoll für..”
Bevor er ausreden konnte schlug Deryll Albert das Buch aus der Hand. Es flog im hohen Bogen davon, und landete, offen, im staubigen Boden.
“Oh nein. Lauft!” schrie Deryll in Alberts Kopf. Ein tiefblauer Nebel strömte aus dem offenen Buch. Wie angewurzelt standen Lellia und Albert da, nur Deryll rannte den Weg hinauf.
Der Nebel verdichtete sich, sammelte sich in einem dunkel Ball. Albert starrte neben Lellia gebannt auf das Ereignis.
“Albert, Lellia! Lauft verdammt!”
Albert rannte los. Als er merkte dass Lellia sich nicht bewegte beeilte er sich sie zu holen.
Doch es war zu spät. Ein tiefblauer Tentakel schoss aus der Masse auf Lellia zu und bohrte sich der Elfe in die Brust.

7/27/2011

Kurze Prozesse

Der Boden wackelte, langsam und schwer bewegte sich die Wand vor ihm zwei Meter nach hinten und legte einen Gang frei der nach links führte. Albert zog sein Schwert und ging um die Ecke in einen hell erleuchteten Raum. Auf einem Tisch in der Mitte lag ein angeketteter Elf, neben ihm ein dickes Buch.
Es war eindeutig ein Zauberer. Die Luft hier brannte ihm im Hals und es roch beissend nach Ozon. Albert bertrachtete Narothus mit etwas Abstand. Er war zweifellos alt, sogar für einen Elfen. Die wenigen grauen Haare die er hatte fielen fast bis auf den Boden. Der Zauberer starrte ihn mit durchdringendem Blick an.
“Hilf mir... Ich habe das nicht gewollt. Ich hatte keine Wahl” krächzte er mit schwacher Stimme, ”Sieh nur, was sie mir angetan haben. Du musst mir..”
Albert spürte wie ein Gedanke versuchte sich in seinem Kopf zu festigen. Ein fremder Gedanke. Es ähnelte denen von Deryll aber war viel aufdringlicher und bereitete ihm Kopfschmerzen.
“Versuch es nicht alter Mann”, Albert gab sich mutig, “du bist der Grund für unzählige Tode. Ich werde das hier und jetzt beenden!”
“Neeein lass mich erklären.... du musst die ach...”

Weiter konnte der Zauberer nicht reden. Mit einem dumpfen Schlag fiel sein Kopf vom Tisch.
Befreit atmete Albert durch. Mit einem weiteren Schwung nahm Albert sein Schwert und stach es in das Herz des Magiers. Er nahm das Buch überlies den blutenden Leichnahm seinem Schicksal. Deryll und Lellia würden oben auf ihn warten.

Auf leuchtendem Boden

Die Treppe führe Albert gute zehn Meter in Tiefe. Ängstlich trat er in den Raum am Ende der Treppe. Der Boden unter ihm klickte und die Fliese auf der er stand begann gelblich zu leuchten. Er hob seinen Fuß und stand für einen kurzen Moment in der Dunkelheit. Er lief weiter und ein weiteres klicken lies die nächste Platte leuchten.
Staunend sah sich Albert um. Der kleine muffige Raum hier unten war mit einer rot-golden gestreiften Tapete verkleidet, der ganze Boden bestand aus ein paar Dutzend ellengroßer gelblicher Fließen. Auf der gegenüberliegenden Wand war ein Schlüsselloch. Und dahinter war Narothus.
Er spürte Angst in sich hochkommen. Aber er musste Narothus besiegen.
Albert dachte an seinen Bauernhof, an die gute Ernte letztes Jahr. Er hatte so viele Kürbisse, Salat, Nagel- und Sternbuschbeeren geerntet wie nie zuvor. Und dann, kurz nach dem Winteranfang fingen die Angriffe an und seine schönen Felder flogen ihm um die Ohren.
“Wehe dir, Narothus”, murmelte Albert wütend und drehte den Schlüssel quietschend im Schloss um.

7/26/2011

Hinein ins Grab

Ehrfürchtig nahm Lellia den Schlüssel herraus und legte das Kästchen zurück in den Sarg. Gemeinsam schoben sie den Deckel wieder darrauf und liesen dem Sahn seine Ruhe.
Die Bewahrerin ging vom Podest herunter, an die Kopfseite, die mit einer großen Steinplatte geschmückt war. Sie zeigte eine Jagdszene. Mehrere Elfen auf Pferden reiteten einer Herde Larimaken hinterher. Mit einem herumliegenden Stein zertrümmerte sie die Platte ohne zu zögern. Dahinter vorborg sich neben Spinnweben und  Staub ein verziertes Schlüsselloch.


Klackend öffnete sich das Schloss und eine schwere Mechanik setzte sich in Gang. Langsam schob sich der Sarg zur Seite und offenbarte eine Treppe aus golden schimmerndem Glas, im Podest.
“Jel’te maie Narothus de’l”, Lellia sah Albert ernst an und zeigte runter.
“Dort unten ist Narothus”, übersetzte Deryll für ihn, “du wirst alleine zu ihm müssen. Falls du dich je gefragt hast, warum wir dich mit hier herunter genommen haben: Nur ein Mensch kann Narothus besiegen, da er die Gedanken jedes Lebewesen das von den alten Völkern abstammt kontrollieren kann.”
Albert schluckte. “Und was soll ich mit ihm machen?”
“Du musst erreichen, dass die Monster nicht mehr kommen. Sein Tod wäre die einfachste Möglichkeit. Lass dich auf keinen Handel mit ihm ein, traue ihm nicht!”
Albert nickte. Lellia drückte ihm mit zuversichtlichen Blick den Schlüssel in die Hand und er ging langsam die goldene Teppe hinab.

Hinab zum Grab

“Mila...” Albert vergrub sein Gesicht in den Händen.
“Mach dir keine Sorgen”, Deryll legte ihm seine schuppige Hand tröstend auf die Schulter, “wenn ihr geholfen werden kann, dann da wo sie jetzt ist. Wir sollten jedoch rasch erledigen weshalb wie hierher gekommen sind und so schnell wie möglichst raus hier”
Albert rappelte sich auf. Lellia ging vorraus, zurück auf den Weg und hinab zum Grab ihres elfischen Sahns, vorbei an dem grünen Gewirr das den Golem umgab.
Albert betrachtete die Inschrift auf dem Podest.

Car sem let’el meere
Tar’ el Selph
He’g’el Jarl barve Aglé

“Hier Ruht in stiller Ehre Tar’ el Selph. Der Elfen größter Anführer” erklärte ihm Deryll.
Lellia schob den Sargdeckel bei Seite. Ein Duft von Flieder und Stachelbeere strömte aus ihm herraus. Der Elf darin war mittleren Alters und sah kerngesund aus. Auch eine Verletzung war nicht zu erkennen. Neben ihm im Sarg lag neben unmengen an duftenden Blumen auch eine kleine, mit Filigranarbeit verzierte, Schatulle. Lellia holte sie herraus. In einem Bett aus grünem Samt lag ein aufwendiger silberner Schlüssel.

7/25/2011

Ein Licht für Mila

“Ich kann nurnoch eines für sie tun”, sagte Deryll, während er mit seinen Händen einen Zauber wob. “Aber versprecht mir, dass wir schnell hier aus kommen.”
Die leuchtende Kugel schwebte von der Schulter des Schrats und landete über Mila. Deryll öffnete mit seiner linken Hand ihren blutverschmierten Mund und hob seine Rechte flach darüber. Ein grünes Licht strömte aus seiner Handfläche in den Mund der Elfe und floss, wie eine Rauchwolke ein Rohr entlang, hinab in ihren Hals. Augenblicklich folgte die Kugel, angezogen vom grünen Leuchten hinterher, hinab in Milas Elfenmund.
Dort wurde sie kleiner und leuchtete grüner, während sie langsam in ihrem Hals hinab wanderte und dabei durch die Haut deutlich sichtbar leuchtete. Der leuchtende Punkt bewegte sich in ihrem Brustkorb und ruhte schließlich auf der linken Seite und begann in einem sanften Rhythmus grün zu pulsieren.
Albert beobachtete Mila, auf eine Reaktion hoffend. Doch sie regte sich nicht.
Das Leuchten weitete sich aus, über den Bauch, die Arme, das Becken und die Beine der Elfe. Mila leuchtete heller und heller und erinnerte Albert an ein übergroßes Glühwürmchen.
Mit einem mal nahm Deryll seine Hand von ihrem Mund. Das Licht war weg, auch das Leuchten von Milas Körper.
Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Vor ihm war leerer blutbefleckter Boden. Mila war fort.

7/23/2011

Der Kampf mit dem Golem

50. Folge! Viel Spass und danke fürs lesen!

Mit großen Schritten stapfte der Golem ihnen nach und wirbelte eine riesige Staubwolke auf. Unter seine schweren Füßen zerbrachen splitternd die Kristalle am Wegesrand und hinterließen leuchtende weisse Wolken aus Magie am Boden. 

 Mit starken Schwüngen schlug er nach den Säulen hinter denen sich die vier versteckt hatten und bahnte sich sein Weg zu ihnen.  Nur durch einen beherzten Sprung konnten sie in letzer Sekunde vor seiner Keule entkommen und sich in Sicherheit zu retten um weiter renne zu können.
Der Golem änderte seine Taktik und schleuderte seine Keule in Derylls Richtung. Der Schrat war flink und wich dem Stalagmiten gekonnt aus. Mila hechtete nach vorne, wich den aufeinanderkrachenden Felsen aus und rollte sich am Boden ab, doch ein Felsen der im hohen Bogen abgesplittert war traf sie im Rücken und warf sie zu Boden,
“Mila! Nein!”Albert versuchte zu ihr vorzudringen, oder der Steinkoloss machte sich ebenfalls auf den Weg.

“Lauf Albert! Ich kümmere mich um sie!”, hörte er Deryll in seinem Kopf schreien. Dieser ist auf eine abgebrochene Säule geklettert, kramte in einem der kleinen Stoffbeutel an seinem Gürtel und holte ein paar haselnussgroße tiefgrüne Samen herraus. Er wartete auf einen passenden Moment und warf sie auf den Golem, so dass sie sich in den steinernen Spalten zwischen seinen Gelenken verfingen.
Sofort flog die leuchtende Kugel den Samen hinterher und umschwirrte den Felshaufen. An den Stellen die in ihrem hellen Schein erleuchtet wurden spossen Ranken hervor und umwuchterten den Golem mit dünnen Ranken. Dieser führte seinen Weg zu Mila, welche bewegungslos auf dem Stein lag, ungehindert fort und wollte sich seine Beute holen.
Plötzlich trat Lellia aus der Deckung. Sie hatte die Überreste der vom Golem zertretenen Kristalle gesammelt und in ein Tuch gewickelt. Mit einem gezielten Wurf schleuderte sie das Bündel auf den Golem. Dieser erstrahle kurz in einer blendenden Staubwolke, gefolgt von einem knarzenden und raschelndem Geräusch welches an das Abholzen eines Waldes erinnerte. Eine grüne Wolke aus Blättern, und Ranken explodierte an der Stelle wo gerade noch der Golem war und fesselte ihn. Sein dumpfer wütender Schrei klang durch das Gehölz, während er bewegungsunfähig und donnernd zu Boden krachten. Ein paar Meter weiter Rannte Albert zu Mila.
Sie lag verdreht mit dem Bauch auf dem Boden. Aus den Rissen am Rücken ihrer Lederrüstung sickerte Blut und bahnte sich seinen Weg durch das Geröll.
“Deryll! Hilfe!”
Der Schrat ging gerade sicher, dass vom Golem keine Gefahr mehr ausging und rannte dannach mit Lellia zu Mila. Zu dritt knieten sie um die verletzte Elfe herum. Lellia überprüfte ihre Atmung und unterhielt sich mit Deryll. Der durchsuchte seine Beutel, schaute die beiden an und begann langsam den Kopf zu schütteln.

Geröll, Granit, Gefahr

Die Höhle bebte, Steinbrocken und die glänzenden Spitzen von Stalaktiten regneten von der Decke. Die vier versuchten so gut es ging dem schmerzhaften Schauer auszuweichen. Ein weiteres Dröhnen gesellte sich zum Hall der Tür hinzu.
Ein tiefer steinerner Schrei lies es abermals Felsen auf den harten Boden regnen. Mit krachendendem Stampfen kam vom aus einem Geröllfeld zu ihrer linken zwischen Stalagmiten eine graue Staubwolke näher. Als sie mit donnernden Schritten näher kam und langsam von den nahen Kristallen durchleuchtet wurde schrie Deryll in ihrem Geist drohend:”Ein Golem!”

Vor Angst erstarrt blickte Albert auf das steinerne Monster. MIt dem dunklem, glänzenden Granit aus dem war, hätte jeder Steinmetz seine wahre Freude gehabt.
Als er die vier entdeckte gab er einen heisseren, knochenmakrerschütternden Schrei von sich, brach eine nahen Kalksäulen als Keule ab und rannte auf  die Gruppe zu.
Die Gruppe, die bisher versucht hatte, sich unter Alberts Schild zu schützen, ergriff die Flucht.

7/22/2011

Macht auf die Tür!

Die vier durchwanderten die Tunnel, drangen tiefer und tiefer in den Berg.
“Ker mel’ra tessey.”
“Wir sind gleich da” übersetzte Deryll. Sie gingen durch einen steinernen Gang, der aussah wie alle anderen, nur dass an seinem Ende ein großes stählernes Tor war. Glücklicherweise war es unbewacht.
Deryll und Albert machten sich gemeinsam dran, es aufzuschieben. 
Knarrend offenbarte sich ihnen ein atemberaubender Anblick. Hinter dem Tor bot sich ihnen eine gigantische Höhle dar. Ein ganzes Schloss hätte hier Platz gefunden. Die Höhle war hell erleuchtet, Kristallformationen  zogen sich an den Wände entlang und strahlen Ruhe und Gelassenheit aus. 
Von den Vieren aus führte der Steinweg weiter, hinab in des Zentrum der Halle. Er wurde begleitet von zwei Kristalladern die den Stein in ein leuchtendes Blau tauchten.
Am Ende des Weges war auf einem gewaltigen Podest ein Sarg. Sie hatten endlich die Ruhestätte des letzten Sahns der Elfen erreicht.
Noch nie hatte Albert so etwas imposantes gesehen. Sie gingen staunend den Weg entlang, hinab zu ihrem Ziel 
Mit einem lauten Krachen schlug hinter ihnen die schwere Tür zu. Albert drehte sich reflexartig um. Das laute Echo hallte durch die ganze Höhle als er sich gerade noch ducken konnte.


Ein alter Reiseführer

Albert schaute die rothaarige Elfe an, die vor ihm stand und ihn fragend ansah.
“Shel’sa meh ele de’rend?”
Mehr als ein “ääähm” brachte Albert nicht herraus, aber Mila und Deryll schienen die Elfe zu verstehen, denn Mila antwortete freundlich: “Dai déro. Serel e hare derr el’e loren.”
Die Bewahrerin lächelte und nickte. “Fes Lellia. Ser’de mes Pelte?”
Mila nickte zurück. Die beiden unterhielten sich weiter. Deryll kam auf Albert zu. “Ihr Name ist Lellia, sie hat vor uns zu helfen,  jedoch nur wenn wir etwas für sie erledigen.”
“Und was?”
“Irgendeine elfische Privatangelegenheit. Die Gute hatte wohl noch
eine Rechnung mit jemandem offen und diese müssen wir begleichen wenn wir hier raus sind. Dafür begleitet sie uns, leitet uns den Weg, warnt uns vor Fallen und zu guter Letzt hilft sie uns gegen Narothus.”
Das Quartett brach gemeinsam auf und verließ das Labor.
Mila unterhielt sich weiter rege mit Lellia. Deryll meinte sie reden über elfische Geschichte. Mila erzählt ihr was in den letzten Jahrzehnten passiert ist und bekam im Gegenzug eine Geschichsstunde aus erster Hand.

7/21/2011

Materialisierung

Für einen kurzen Moment huschten violette Blitze über den Edelstein, dann war für einen moment absolute Ruhe im Raum.
Mit einem klirren zersplitterte dann das Juwel in feinen Staub und verteilte sich auf dem Boden.
“Tretet zurück!” warnte sie Deryll, und hob langsam die Hand mit dem Dolch nach oben. Das violette Pulver folgte ihm, flog nach oben und bildete eine langsam einen Umriss, bis eine mannshohe neblige Gestalt vor ihnen stand.
Mit einem Ruck zog Deryll den Dolch aus der Wolke die den Kopf bildete. Ein paar Funken versuchten sich an der Klinge festzuhalten doch sie rissen schnell ab uns verteilten sich auf dem ganzen Körper des Bewahrers. Er wurde mehr und mehr undurchsichtig als die Funken über seine Haut blitzen, und nahm Farben an.
Immer besser konnte Albert Kleidung, Haut und Haare erkennen und leichte Bewegungen der Arme oder ein blinzeln der Augen. Der Körper erreichte seine endgültige Form, die funken verschwanden, kurz nachdem sie die Fingerspitzen und letzte Details der Kleidung zeigten.

7/20/2011

Vorratsdatenspeicherung

“Schweinepriester. Dies hier war keine klassische Zauberei, eher eine Art religiöses Ritual.
Wahrscheinlich waren die Priester nur als Illusionen anwesend. Was sie hier gemacht haben weiss ich nicht.”
“Vielleicht finden wir hier ja etwas interessantes”, rief Mila während sie die Tische und Schränke durchsuchte.
Währenddessen durchwühlte Albert den Tisch auf dem er gelandet war. Doch ein Stapel voller staubiger Zettel und Notizen und ein paar Lederfetzen, bedruckt mit roten Runen waren für ihn nicht von Interesse.
In den Schubladen fand er ein goldenes Amulett in dessen Mitte ein runder violetter Edelstein eingelassen war und steckte es schnell in die Tasche. Doch eine Stimme in seinem Kopf riet ihm davon ab: ”Zeig mal her, Albert. Ich glaube kaum, dass du einen elfischen Seelenstein mit dir herumtragen willst.”
Schnell nahm Albert das Medallion aus der Tasche und gab es Deryll. “In diesen Steinen werden die historischen Bewahrer der der Elfen gebannt, damit ihr wissen nicht verloren geht. Ich werde versuchen die Seele frei zu lassen. Vielleicht hat sie Informationen für uns.”
Der Schrat legte das Amulett auf den Boden nahm ein Stilett aus seiner Tasche und stach es in den violetten Stein.

1000 Scherben

Mit lautem Klirren zerschlug der Pfeil einen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Dessen leererstehender Rahmen erinnerte an ein zugemauertes Fenster.
Die beiden verbliebenen Gestalten wirkten den Zauber unbeirrt weiter. Albert riss die Tür auf und stürmte mit dem Schild vorraus auf den zweiten Zauberer, und rannte dagegen wie gegen einen Vorhang. Er verschwendete seinen Schwung an den nächsten Tisch fangen, während hinter ihm ein zweiter Umhang zu Boden fiel.
Der verbleibende Zauberer verlor die Kontrolle über den Zauber. Sein Kanalisierungsstrahl fand kein Gegenstück mehr und eine Lanze aus blauem Licht und grellen Blitzen schoss quer durch den Raum und brannte sich in die Decke. In Panik versuchte er den Zauber zu bremsen, was dazu führte, dass der Strahl wie wild durch den Raum schwenkte und noch mehr Spiegel zersprangen.
Ein zweiter Pfeil flog durch den Raum. Mit einem dumpfen Geräusch blieb er in der Kapuze stecken. Der Zauber flackerte kurz leuchtend auf, wurde schwächer und verschwand dann in vielen kleinen Funken die knisternd zu Boden rieselten. Neben ihnen fiel ein toter Zauberer auf die Steinplatten.
Deryll kam durch die Tür und ging zur Leiche. “Mal sehen wer sich hier drunter verbirgt.”
Ein runzeliges Gesicht eines Schweinemenschen starrte leer in den Raum.
“Ein Schweinemagier?”
“Hmmm ich schätze eher dass dies ein Akolyth war.” Deryll zeigte auf den symbolreichen Schmuck an den Handgelenken und auf eine große Tätowierung an der Kehle.
“Und die anderen Beiden waren dann?”

7/19/2011

Vor dem Labor der Schatten

“Nichts für ungut. Die Menschen fürchten mich weil sie mich nicht kennen. Aber die meissten Geschichten über mich sind erfunden.”
“Da bin ich aber beruhigt.”
“Pscht, da vorne ist was!”, warnte Mila und schlich sich an die Tür des fast durchquerten Ganges. Aus dem Türspalt drang ein buntes Leuchten, und lautes Grunzen.
Während Albert sein Schwert zog schloss Deryll die Augen und konzentrierte sich.
“Dort drin ist Magie im Spiel. Aber keine die mir bekannt ist”
Mila öffnete die Tür lautlos und schaute durch den Spalt.
Sie sah eine Art Labor.  An den Wänden hingen nahezu überall verschieden große Spiegel mit verzierten Holzrahmen. Unter ihnen standen schwere steinerne Tische. Mitten im Raum standen drei Gestalten im Kreis und wirkten in langen Gewändern an einem magischen Ritual.
“Das ist unsere Chance”, sagte Mila, nahm ihren Bogen vom Rücken und einen Pfeil aus dem Köcher. Dann dehnte sie die Sehne.
Die Spitze des Pfeiles ragte durch die Tür. Sie hielt den Atem an und lies die Sehne los.
Der Pfeil schoss quer durch den Raum, durchbohre eine Kapuze und der Umhang flog schlaff zu Boden.

7/18/2011

Folge 42. Die unendliche Unwahrscheinlichkeit (von Zufällen)

“Deryll?”
“Albert?”
“Wovon ernährst du dich? Ich meine, du hast keinen Mund.”
Albert hörte in Gedanken ein Kichern. “Eine gute Frage. Mein Körper bekommt Energie aus dem Sonnenlicht. Natürlich ist hier unten keins. Aus diesem Grund habe ich mir die leuchtende Kugel von der Natur geben lassen. Ihr Licht nährt mich. Wenn ich längere Zeit keinen Kontakt zu einer Lichtquelle habe erstarrt mein Körper langsam bis ich irgendwann zu Stein werde, und sterbe.”
“Wie lange dauert das?”
“Ich weiss es nicht. Ich habe einst den ganzen Winter kein Licht gesehen. Bewegen konnte ich mich erst wieder, als mich ein paar Kinder aus einer Höhle ins Licht rollten.”
“Und eins von diesen Kindern war ich” sagte Mila von hinten.
“Du?”, Albert war verwundert, “ich dachte du wurdest von Menschen aufgezogen?”
“Richtig, meine Adoptiveltern wohnten in der Hafenstadt Marethil”
“Marethil? War die nächst größere Stadt von meinem Hof aus! Die einzige Höhle in der Region ist die Sudstromschlucht. Man erzählt den Kindern Gespenstergeschichten dass grüne Monster darin...” Albert kam ins Stocken und schaute zum Schrat.

Gemeinsam weiter

“Also muss hier irgendwo ein Portal sein?”, schoss Mila dazwischen.
“Nicht unbedingt. Es kann sich auch um eine beschworene Kreatur handeln, oder beides”, erklärte Deryll, ”Auf jeden Fall sollten wir schnellmöglichst Narothus finden und ihn unschädlich machen.”
“Schaffen wir das zu dritt? Mila ist nicht ganz bei Kräften und du...”
“Mach dir um mich keine Sorgen, Albert. Ich war schon in schlimmeren Situationen und meine Pfeile haben trotzdem getroffen”
“Und ich bin zwar kein guter Kämpfer, aber ich kann den ein oder anderen Zauberspruch wirken.”
Albert nickte.
“Also los Jungs, suchen wie Narothus!” Mila sprang auf ein ging mit schmerzverzerrtem Gesicht sofort wieder in die Hocke. “Aaah... Ihr geht vor.”
“Gehts?”
“Jaja.. Ich komm ja”
Zu dritt zogen sie weiter. Die andere Treppe führte hinauf in einen langen Korridor. Die Wände hier waren gemauert, auf dem Boden lag ein breiter grüner Teppich mit violettem Saum.
Die Decke war von steinernen Kreuzbögen gehalten. Ein kalter Luftstrom zog von der Treppe herauf dem Gang entlang.

7/15/2011

Eine Lektion in Magie

Juhu Extralange 40. Folge!
Die drei saßen um ein Lagerfeuer herum, welches sie aus den Möbelresten gemacht haben. Mila schlang das essen herunter, und soff Wein, während Deryll im Schein der Kugel entspannte.
“Wo warst du so lange Albert? Wir haben über zwei Wochen nach dir gesucht. Vor fünf Tagen fanden uns die Schweinemenschen und überwältigten uns.”
“Zwei Wochen? Aber wir sind doch erst vor zwei Tagen hier runter geklettert.”
“Nein.. wir sind durch den Nebel gestiegen. Du warst die ganze Zeit hinter mir und als wir hier unten waren warst du weg. Also gingen wir dich suchen. Selbst Deryll konnte sich das nicht erklären.”
Deryll unterbrach sein Sonnenbad und fing an zu erzählen:”Ich glaube ich habe mittlerweile eine Idee. Die meissten der Bücher hier sind sehr alt und befassen sich mit dem was wir heute als Beschwörungsmagie nennen. Damals gab es jedoch noch keine ortsunabhängigen Beschwörungsformeln. Die Zauberer mussten damals statische Portale erstellen, mit denen sie zwei Welten verbinden konnten.”
“Und so eins ist hier?”, fragte Mila
“Gut möglich. Würde zumindest die Schweinemenschen erklären. Und den schwarzen Nebel über uns.”
“Erzähl weiter!”
“Ich versuch es zu erklären. Ihr könnt euch vorstellen, dass die Magie, welche beim verbinden von Welten benötigt wird sehr groß ist. Hier im Vulkan ist glücklicherweise viel magische Energie gespeichert, in den ganzen Edelsteinadern. Und jetzt schaut euch mal um.”
“Hier sind keine Edelsteine” sagte Mila.
“Richtig dafür ist hier der Nebel. Ich nehme an, dass es zu einer Störung kam als das Portal geöffnet wurde und viel der benötigten Energie hier entnommen wurde. Anscheinend so viel dass selbst das bisschen Magie entzogen wurde was in der Luft ist. Dieser Höhle fehlt es jetzt an magischer Energie, dies führt zu Anomalien wie diesem Nebel.”

Wieder vereint

Deryll öffnete die Augen als sich seine Fesseln lösten und landete sicher auf den Füßen. Albert schreckte auf wie plötzlich etwas von hinten nach seinem Arm griff und daran zog. “Hilf mir bitte, Albert.”
Er half Mila hoch und legte ihren Arm um seinen Hals um sie zu stützen. “Deryll, kannst du laufen?”
“Ja, gehen wir”

Mila hing an Albert, kaum in der Lage sich auf den Beinen zu halten, und er zog sie quer durch die Halle zum altbekannten Tunnel. Währendessen sah sich Deryll interessiert um, schaute sich die Bücher an die herum lagen.
“Hier können wir uns vorerst verstecken. Ich bringe euch gleich etwas zu essen.”
Albert überlegte kurz und ergänzte fragend: “Was essen Schrate?”
“Nichts danke. Lass einfach die Kugel hier.”
Albert brachte die beiden an den Rand des Wassers. “Ich bin gleich zurück und dann entscheiden wir wie es weiter geht.”

Löst eure Fesseln

Die letzte Sau war wohl ein Morgenmuffel. Sie kam langsam auf die Beine und versuchte davonzurennen. Jedoch kam sie nicht weit, da ihr ein stechender Schmerz in der Kniekehle das rennen verbot. Sie fiel schwerfällig hin, grunzte vor Schmerz. Albert stieß dem Schwein kurzerhand als Finale seiner gerächten Freunde das Schwert in den Rücken.
Nachdem er die Klinge vom dünnen Blut gesäubert hatte steckte er sie zurück in die Scheide an seinem Gürtel. Mit dem Schlüssel in der Hand rannte er zurück nach oben.
Mila hing wach in der Zelle. “Unglaublich wie ausdauernd sie ist”, dachte sich Albert, während er versuchte aus den vielen Schlüsseln den richtigen zu finden.
“Könnt ihr laufen? Wir sollten schnell hier weg, ich bezweifle dass da unten die einzigen Schweine waren.” Der nächste Schlüssel öffnete das Schloss mit einem Knacken.
“Wir werden sehen. Der Schlüssel für die Fesseln war ein kleiner aus Messing”

Albert schloss Milas Handfesseln auf und versuchte sie aufzufangen als sie nach unten fiel.
Sie konnte sich nicht halten und landete mit einem stöhnen auf dem Boden.
“Kümmer dich nicht um mich, mach Deryll los”

7/14/2011

So eine Schweinerei

Er spähte durch das kleine Fenster und sah einen weiteren Kerkerraum. Aber in ihm lagen laut schnarchend, brummend und grunzend drei große Kreaturen auf dem Boden. Sie sahen aus wie eine Mischung aus Mensch und Schwein, kräftig gebaut, und mit einem kurzen Rüssel im Gesicht. Sie trugen Lederrüstungen, und in Griffweite neben ihnen auf dem Boden lagen rostige Stachelkeulen. Auf einem kleinen Tisch am Ende des Raumes lag ein großer Schlüsselbund.
“Solange sie schlafen habe ich eine Chance” dachte Albert und drückte die Tür mit Schwung auf.
Mit einem lauten Knarren öffnete sie sich. Laut genug um eines der Schweine zu wecken.
Dieses rappelte sich verwundert auf, doch Albert hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite und rammte dem ersten schlafende Schwein was nahe der Tür lag sein Schwert in die Kehle. Die wache Sau beim Tisch hatte mittlerweile ihre Keule genommen und Quiekte laut was den anderen Schweinemenschen weckte. Wütend rannte sie auf Albert zu holte aus und schlug nach seinem Kopf.
Reflexartig hob er den Schild, blockte den Schlag und Kontere mit einer Finte, welche in einem Angriff aus der Drehung endete. Sein Schwert schnitt sich tief in den rechten Oberarm des Schweins. Als es vor Schmerz seine Keule fallen lies machte Albert kurzen Prozess und erledigte sich des schutzlosen Wesen.

Die blaue Treppe hinunter

Albert raffte sich auf und kletterte unter dem Schrank hervor. Er gönnte sich einen letzten Blick auf die Beiden. Wer weiss wo es ihn gleich hinführen wird. Er zog seinen Schildriemen straff, zückte sein Schwert und marschierte los zu den finsteren Treppen neben dem Altar.
Die Wahl welche Treppe Albert nehmen sollte nahm ihm die leuchtende Kugel glücklicherweise ab, als sie direkt am Altar vorbei die rechte Treppe hinab flog. Albert verfolgte sie. Die Treppe war mit blauem Teppich belegt der hell und sauber im Licht der Kugel leuchtete. Die Stufen führen ihn um eine Kurve, vor eine massive Holztür. Das Brummen was er in der Halle gehört hat war hier viel stärker. Er musste wohl direkt unter ihr sein.
Albert lehnte sich mit dem Schild gegen die Tür und drückte sie auf. Der faulige Gestank abgestandener Luft strömte ihm entgegen. Hier unten sah es weniger edel aus wie oben. Der Boden war mit einfachen Steinplatten und Erde bedeckt, die Wände aus Felsen gemauert. An den Wänden hingen Fackeln in Ständern und verursachten rauchschwarze Flecken an der Decke. Hinter mehreren Gittertüren waren kleine Zellen für mehr Gefangene. Sie waren leer. Am Ende des Raumes war eine weitere Holztür, mit einem kleinen Sichtfenster. 

7/12/2011

Die Kraft der Freundschaft.

Mila versuchte hin und her zu schwingen, offensichtlich unter starken Schmerzen. “Deryll, jetzt komm zu dir, verdammt”. Mila holte nochmal mehr Schwung, ignorierte die Blutung der Wunden die durch die Bewegung wieder aufrissen. Aber immerhin stieß sie den Schrat nun an.
Doch er reagierte nicht.
Sie versuchte es ein weiteres mal mit mehr Schwung. Albert wandte den Blick ab von der grotesken Szene. Doch der feuchte, laute zusammenstoß von den beiden Körpern endete diesesmal mit mehr Erfolg. Albert hörte ein leises, jammerndes Brummen in seinen Gedanken. Deryll Jog’krg kam endlich zu sich. Die Gedanken die Albert von ihm bekam waren verschwommen und er musste sich sehr konzentrieren. “Albert ...musst helfen... Treppe. Schweine.... hat Schlüssel.” Mehr empfing er nicht von Deryll.
Vor seinem geistigen Auge sah er einen Raum, die Treppe neben dem Altar hinunter. Mannshohe Schweine schienen den Schlüssel zu haben. Er schaute zu Mila. Sie war nicht mehr bei Bewusstsein.  Albert hatte keine Wahl. Er musste Deryll vertrauen. Seine Bilder waren zwar schwach, und seltsam, doch es war seine Chance sich bei seiner Retterin zu revanchieren.

Endlich wieder eine mentale Konversation.

Mila und Deryll hingen hinter dicken Gefängnisgittern. An Sprung- und Handgelenk gefesselt baumelten sie Kopfüber an der Wand und starrten ihn leer an. Sie waren fürchterlich zugerichtet und sahen aus als wären sie mehrfach gefoltert worden.
Albert rannte zum Gitter und rüttelte daran, doch es war verschlossen und sah dazu noch sehr stabil aus.
“Mila, Deryll! Sagt doch was”, rief Albert ihnen verzweifelt zu, doch mehr als Blicke die durch ihn hindurch schauten bekam er nicht als Antwort. “Hmm vielleicht mit etwas Wasser...” Albert rannte zurück in den Gang, dabei stolperte er mehrfach über die herumliegenden Trümmer, konnte sich aber gerade noch auf den Beinen halten. Schnell hober den Krug auf, füllte ihn mit Wasser aus dem unterirdischen Bach. Und kippte es durch das Gitter auf seine beiden Gefährten.
Bei Mila zeigte es Wirkung:“Ihr VERFLUCHTEN Schwei..", Mila stockte. "A...Al.. Albert? Albert?! Bist du es wirklich?”
“Mila.....”
“Albert! Schnell. Versteck dich...”, sagte Mila schwach, “sonst finden sie dich auch. Ich versuche Deryll zu wecken. Er wird dir sagen was zu tun ist”
Er schaute sich um und fand einen umgestürzten Schrank und krabbelte darunter. Er konnte fast alles sehen von hier aus, und war nicht all zu weit von den Beiden weg.

7/11/2011

Om nom nom nom

Wäre noch jemand in der Höhle gewesen hätte man ihn spätestens jetzt gehört. Und wenn man Albert gefunden hätte wäre das ein wahrhaft seltsamer Anblick gewesen. Ein Mann mit stark blutverschmierter Kleidung sitzt allein in einer Nische, frisst, säuft, schmatzt und rülpst. Ständen neben ihm zwei Schweine wäre er wahrscheinlich niemandem aufgefallen, wenn die leuchtende Kugel neben ihm nicht wäre.
Aber Albert war das egal. Er hatte Hunger und hier gab es wohl das leckerste Essen was er jemals gesehen hatte. 
Er fragte sich nichtmehr wo Mila war, oder Deryll. Wo er überhaupt war, oder wie er hier wieder weg kommt. Oder ob er es überhaupt wird.
Nachdem der letzte Tropfen aus dem Krug entwichen war raffte sich Albert auf, leicht besäuselt vom süßen Wein.
Er beschloss zurück zu der großen Halle zu gehen. Vielleicht würde es von dort einen Weg hinnaus geben. Nochmal würde er sicher nicht durch den schwarzen Nebel klettern. Und der Wunsch seine beiden Kameraden wieder zu finden wurde langsam zu einer schrecklichen Ungewissheit.

Die Halle war immernoch wie ausgestorben. Der Tisch in der Exedra zu seiner Linken so wie er ihn zurückgelassen hatte. Er blickte zur Exedra auf der anderen Seite und traute seinen Augen nicht.

7/08/2011

"Ich kann hier nicht alleine sein"

Er ging mit hallenden Schritten weiter bis er in der Mitte der Halle stand. Ein lautes Brummen war hier zu hören, doch Albert konnte es nicht Orten. Beeindruckt schaute er sich um. Am anderen Ende des Raumes sah er einen großen Altar, zu dessen beidenSeiten führten zwei breite Treppen in eine unbekannte Schwärze. Nicht weit von ihm an den Seiten öffneten sich die Wände in zwei Exedren. Wegen den schweren roten Vorhängen die sie Verdeckten konnte Albert nicht viel erkennen. Aus der Exedra zu seiner linken schimmerte ein goldener Tisch. Interessiert ging Albert näher und sah, dass der der Tisch reich mit Essen gedeckt war.
Albert konnte sich nicht an seine letzte Mahlzeit erinnern. Und wie er durch das plötzliche Hungergefühl bei diesem Anblick feststellte: sein Bauch wohl auch nicht.
Saftig gebratene Keulen, tiefroter Wein, duftende Früchte und vor Fett tropfende Würste. Dampfendes Brot und gewürztes Gemüse. Doch wieso lag das hier?
Albert öffnete seine Tasche und warf soviel Essen hinnein wie sie Platz hatte. Nahm einen Krug Wein mit und beeilte sich zurück zum Gang zu rennen.

Ein Zeichen von Zivilisation, und von Gewalt.

Der Gang wurde schmaler, die Decke niedriger. Das Gefühl ein festes Dach aus dunklen Felsen über sich zu sehen war einengend. Trotzdem war es ihm lieber als der rauchige Dunst aus dem er gekommen war. Albert ging den Schacht entlang, begleitet von der Kugel. Das Ende des Tunnels glühte und glimmte prächtig in rotem Licht. Jedoch spürte Albert wie es langsam wärmer wurde während er musste gebückt weiter ging, da sein Weg immer niedriger wurde. 
Umso beeindruckender war es, als er das Ende erreichte und aus dem engen Gang in eine große Halle blickte.
 Der Boden war mit großen hellen Steinen gepflastert. Viele Säulen ragten weit hoch bis an die Decke und stützen die Halle. Aus mehreren Löchern in den Wänden kamen Flammen, die trugen maßgeblich zur rötlichen Beleuchtung bei, und zur Hitze.
Er trat aus dem Tunnel und sah sich um. Nichts und niemand schien sonst hier zu sein. Ein paar umgeworfene Bänke lagen herum. Kaputte Regale und ihr verlorener Inhalt verteilten sich auf auf dem Boden.
Albert ging am Rand der Halle entlang, begutachtete die Kelche, Bücher und Porzellanreste die auf dem Boden lagen. Weder Stil, Schrift oder Zeichen die sie darstellten hatte er je gesehen. Manche Bücher lagen offen da, sie zeigten Baupläne, oder Bilder von Pflanzen und seltsamen Kreaturen.


7/07/2011

Alte Bekannte

Er öffnete die Augen, und wurde von einem grellen Leuchten geblendet. Nachdem Albert einige mal blinzelte, gewöhnte er sich an das helle Leuchten.
Direkt vor seinem Gesicht flog eine schimmernde Kugel umher. “Derylls Kugel”
Überrascht sie zu sehen versuchte er aufzustehen, ging aus dem Wasser und erschrak.
Vor ihm auf dem Boden war eine große Blutlache. Das Schild das er gefunden hatte lag daneben. Zum Glück hat sich das von seinem Arm Schild gelöst. Im Blut lag ein Stein. Er erinnerte sich, ihm ist ein Stein auf den Schädel gefallen.
Albert hob ihn auf, betrachtete ihn.
“Wie kann das sein?” Fragend schaute er den Stein an. Und erkannte ihn. Der Stein war von auffällig Quarzadern durchzogen. “Das ist der selbe Stein den ich vorhin in den Nebel geworfen habe.”
Sein Kopf tat noch immer weh. Albert tastete ihn ab und er schien noch leicht zu Bluten. Verbandszeug hatte er keins dabei. Es wird wohl eine ordentliche Narbe geben.
Das Licht schwebte auffällig vor seinem Gesicht hin und her. Und flog dann rasch in Richtung des rot leuchtenden Ganges, wo es stark pulsierte. Albert verstaute den Stein in seinem Rucksack, nahm Schild und Schwert und folgte dem Licht.

Schmerz

Schmerz.
Wo war er? Albert versuchte die Augen zu öffnen, doch es gelang ihm nicht.
Er versuchte den Kopf vom kalten Stein anzuheben. Mit einem ziehenden Schmerz löste sich seine Haut vom Fels. Begleitet vom ratschenden Geräusch eine Klettverschlusses. Sein Gesicht fühlte sich verkrustet an, seine Lippen trocken und schmeckten nach Blut.
Durst. Wasser. Seine Kehle brannte, sein Mund war trocken. Der trockene Stein kratze an Alberts Händen. Er schalt sich und schärfte seine Sinne.
Da links, ein Plätschern. Er robbte langsam los, blind und schwach. Doch sein Überlebenswille gab ihm die Ausdauer die er benötigte. Das erfrischende Rauschen von Wasser kam näher. “Nurnoch ein bisschen, ich schaffe es”. Albert beeilte sich. Ignorierte den Schmerz seiner Hände die gegen die schroffen Steine schlugen.
Dann endlich, seine Finger erfuhren einen kühlenden Schock. Ein Schwall berauschender Endorphine schoss ihm durch den Körper. Er musste lachen. Weiter, tiefer ins Wasser.
Er spürte wie sich das verkrustete Blut von seinem Gesicht löste. Der Kleber der seine Augen verschlossen hielt verschwand. Er nahm einen kräftigen Schluck und genoss das Gefühl seines dankbaren Körpers, begrüßte das Leben.
“Ja, ich werde hier wieder raus kommen”

7/06/2011

Im Kreißsaal der Narbe

Albert holte das Schild aus dem Wasser und wusch etwas Schlamm von ihm herunter. Es war in erstaunlich gutem Zustand. Auf dem Schild waren groß die Buchstaben SABA zu erkennen. Sie waren aufwendig mit Laub verziert. Am Schildrand entlang schlängelte sich eine Schlange mit Krone auf dem Kopf.
Er schnallte sich das Schild mit dem Riemen an seinen linken Arm. Es fühlte sich nicht sehr schwer an und gab ihm Sicherheit. Mit neu gewonnenem Mut zog Albert weiter. Der Tunnel veränderte sich. Das Wasser flachte ab, sammelte sich in einem Rinnsal in der Mitte des Weges. Daneben konnte man trockenen Fußes weiter gehen.
Für einen Moment blieb er stehen. Von oben hörte er Stimmen. Albert blieb stehen und lauschte. Er konnte nicht verstehen wer da Sprach, oder was. Er konzentrierte sich und schaute nach oben in den Nebel. Ein Poltern kam von oben. Nochmal, dieses mal näher. Dann, zu schnell als dass er reagieren konnte trat etwas aus dem Nebel über ihm, und fiel ihm auf die Stirn.
Benommen stöhnte er, taumelte und stolperte in das Rinnsal. Sein Schild fiel scheppernd neben ihm zu Boden.