“Einverstanden. Ich folge dir.”
Mila
ging hinter dem schwarz gekleideten Elf her und verließ den vollen
Markt. Sie gingen durch die engen Gassen der weißgepflasterten Straße
bis sie in ein unscheinbares Wohnviertel kamen. Es wurde langsam
Nachmittag und die letzten Sonnenstrahlen warfen lange Schatten durch
die hohen Häuser und Türme der Stadt.
Sie blieben vor einem der vielen Häuser stehen. Er blickte sich um, niemand schien sie zu beobachten.
Der Aal hob die Türmatte an und hob den Schlüssel vom Boden der darunter lag. Mila kicherte.
“Wieso?”, fragte der Aal, “In dieser Stadt wird man so oft bestohlen, da ist der Schlüssel hier sicherer.”
Er schloss die Tür auf, trat unten gegen die Tür und bat sie herein.
Sie
standen in einem großen Raum ohne Lichtquelle. Es waren keine weiteren
Türen erkennbar, auch waren kaum Möbel an den Wänden.
Mitten im Raum standen zwei alte Stühle und ein kleiner Tisch, sie nahmen Platz.
“Danke
für dein Vertrauen”, der Aal zündete eine Kerze an, man konnte jetzt
die dicke Staubschicht auf dem Boden erkennen, “wo fang ich an...
Yolin’ar und Deryll, zwei Schrate, was sind sie? Feinde oder Brüder?”
“So wie du fragst, beides.”
“Gut erkannt. Kannst du mir auch sagen warum sie das sind?”
“Hmm,” Mila zuckte mit den Schultern, “keine Ahnung warum sie Brüder sind.”
Der
Aal brumme ernüchternd: “Lass es mir dir erklären. Wer Derylls und
Yolin’ars Eltern waren weiss niemand. Die Druiden vom Sternholztafelberg
fanden vor Urzeiten zwei Schratjünglinge und gaben einen dem Sahn von
Burg Bärenaal und den anderen den Elfen von Schollak.
Zwischen
Menschen und Elfen herrschte schon damals zwist und die jungen Schrate
waren noch lange nicht so mächtig wie heutzutage, das machte sie
Manipulierbar.”
“Wie lange war das her?”
“Lange,
fast zweihundert Jahre. Sahn Tar’ el Selph war damals noch ein Kind und
sein Vorgänger war noch an der Macht. Wie dem aus sei, über die Jahre
wuchsen die Beiden heran ohne voneinander zu wissen, lediglich den Hass
auf das gegnerische Volk war ihnen gleich. Kannst du mir sagen wer bei
welchem Volk war?”
“Hmm... es ist nicht so offensichtlich wie man meinen sollte, oder?”
“Richtig,
ihre Pläne sind subtil, die Ergebnisse jedoch nicht. Krieg, zerstörte
Flüchtlinge und zwei Völker die sich auf ewig hassen werden.
Aber einen Anhaltspunkt hast du, du weisst einiges über Deryll oder?”
Mila grübelte.
“Deryll kenne ich schon lange, ich hatte ihn damals in der Südstromschlucht gefunden.”
“Gerettet,
nicht gefunden. Er hatte damals einen Angriff auf die Bürger von
Marethil geplant, doch die mutigen Bürger hatten ihn fesseln können und
in die Tiefe geworfen. Was dannach passiert ist weisst du ja.”
“Deryll und ich hatten noch etwas Kontakt. Aber dann war er wieder lange weg... Bis ich Albert fand.”
“Denkst du es ist Zufall, dass du Albert getroffen hast?”