6/28/2011

Im unscheinbaren Wald

Es verging noch einige Zeit bis Albert gesund war. Mila hatte ihm von dem Loch in seiner Brust erzählt und dass sie es mit Kreuzdornschelmling und Weidenfarnkraut behandelt hat. Albert war zwar Bauer, doch hatte er noch nie von solchen Kräutern gehört. Ihre Wirkung lässt sich jedoch nicht leugnen, lediglich eine tiefblaue handtellergroße Verfärbung verblieb oberhalb seiner rechten Brustwarze. Eine Berühung war zwar unangenehm, aber jedoch erträglich. Er hatte genügend Zeit sich in der kleinen Hütte umzuschauen. Mila war offensichtlich viel in den Wäldern. Mehrere Bögen verschiedener Größe hingen an der Wand, sowie Felle und Trophäen und stabile Bälge. 
Auf einem Tisch standen viele kleine Fläschchen mit verschiedenfarbig schimmernden Inhalten. Daneben ein Mörser und ein Alambic. Von der Decke hingen büschelweise getrocknete Kräuter.
Albert beschloss einen vorsichtigen Blick aus dem Fenster zu wagen. Er schob den Vorhang etwas zur Seite und erschrak. Unter ihm ging es gute fünf Klafter nach unten. Benommen ging er einen Schritt zurück. Er beobachtete das Dorf, sofern man es so nennen kann. Ein Wanderer hätte es wahrscheinlich nichtmal bemerkt, da es wohl nur eine Ansammlung aus Baumhäusern war. Jedoch sah er in jede Himmelsrichtung nur Felsen. Er musste sich wohl in einer Schlucht oder einem Krater befinden.