10/14/2011

Ende der Monotonie

Diese Nacht versprach wärmer zu werden. Der Himmel war wolkenverhangen, doch es schien trocken zu bleiben. Noch immer waren keine Vögel auf seinen Baum zurück gekehrt. Jedoch flogen ab und an welche vorbei. Wohl um nachzusehen, ob Albert endlich gegangen ist und er würde ihn ihnen auch liebend gern zurück geben, wenn doch nur Lajus und Tendrian endlich zurück kämen.
Müde und gelangweilt setzte er sich für heute Nacht auf einen anderen Stamm. Von hier aus hatte er eine gute Sicht über die Ebene und die schwebende Stadt; die sich am Horizont in den Himmel erhebte und hell leuchtete, aber von hier noch sehr winzig erschien.

Zur etwa gleichen Zeit wartete in einem kleinen Steinhaus am Rande eins Waldes ein Mensch, auf dass sein Besuch kommt. Er vertrieb sich die Zeit damit seinen Dolch so nach oben zu werfen, dass er beim Herunterfallen in der Tischplatte stecken blieb. Im Ofen hinter ihm brannte ein Feuer und erwärmte einen Topf mit kochendem Eintopf der dampfend auf dem Herd stand. Ein Duft aus muffigen Steinen, Rauch und gekochtem Speck schwebte in der Luft. Neben ein paar mit Krügen und Dosen vollgestopften Regalen und einigen Schränken waren in dem Raum sonst nur drei freie Stühle und ein zotteliger Hund, der in der Ecke auf dem Holzboden lag und schlief, wie es alle alten Hunde ohne Aufgabe tun, wenn draußen ein Unwetter tobt.
“Ach Markus”, seufzte der Mann mit einer kratzigen, verrauchten Stimme, “wann hat es denn das letzte Mal so geschüttet?”
Ein weiteres mal fiel das Messer von der Decke. Das Aufschlagen auf der Tischplatte ging zwischen dem Rauschen des Regens unter, der auf das Dach prasselte.
Bis auf die Tatsache dass Markus jetzt aufgewacht ist und sich im Halbschlaf die Pfote leckte reagierte er garnicht auf die Worte des Mannes.